Full text: Der Leumund der Sachsen

Das Heer. 61 
Verabredung gemäß notwendig gewesen wäre, während der so 
viel gefeierte Dole Sobieski selbst nur halb soviel Mannschaften 
stellte, als er nach der Höhe der vom laiser ihm gezahlten 
Gelder zu stellen verpflichtet gewesen wäre und überhaupt nur 
darum sich auf die Seite des Kaisers stellte, weil der Hreis, 
um welchen Ludwig XIV. seine Unthätigkeit in diesem Aampfe 
erkaufen wollte, ihm zu gering erschienen war. Auch davon 
schreibt er in jenem ungemein zu seinen eignen gunsten ge- 
färbten Berichte nichts, daß die Sachsen den Dauptschlag auf 
das türkische Lager geführt und sich nach Sroberung desselben 
nicht wie die Holen auf die Beute gestürzt, sondern den Feind 
verfolgt und mit einem verhältnismäßig geringen Anteile an 
der unermeßlich reichen Beute fürlieb genommen haben. 
Es wird erzählt, daß, als Karl von Lothringen nach dem 
ersten Erfolge einer mit den Dolen getroffenen Derabredung 
gemäß das Gefecht abbrechen oder doch wenigstens einen 
Kriegsrat halten wollte, der sächsische Generalfeldmarschall von 
der Goltz geantwortet habe, „es wäre anjetzo nicht Seit, der- 
gleichen vorzunehmen, sondern vielmehr zu fechten. Gott wiese 
ja den Sieg schon, und müsse man das Eisen schmieden, so- 
lange es warm wäre. Er hoffe, als ein kontrakter Mann, 
diesen Abend noch mit Gott ein gut Ouartier in Wien zu 
haben“, worauf Uarl von Cothringen sprach: „Marschieren 
wir denn.“ 66) 
Als nachher bei Fortsetzung des Urieges wider die Türken 
die Sachsen sich ruhmvoll beteiligten, erhielten sie von dem 
Feldherrn Eugen von Savoyen, der solche Truppen zu würdigen 
wußte, einmal gebührende Anerkennung, wie wir aus dem 
Handbillet ersehen, welches Uaiser Leopold an den Grafen
	        
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