72 Das Heer.
Sachsen und über sie sich auszusprechen Gelegenheit gehabt,
nämlich nach dem großen Uaisermanöver des Jahres 1882.
Das hHandschreiben, welches er nach Beendigung desselben an
unsern lönig richtete, lautet folgendermaßen:
„Die am heutigen Tage beendigten diesjährigen großen Herbstübungen
des XII. (kgl. sächs.) Armeekorps haben ein in jeder Zeziehung so sehr
erfreuliches Resultat ergeben, daß ich Ew. Majestät Land und Truppen
nicht verlassen kann, ohne meiner schon nach einzelnen übungstagen aus-
gesprochenen lebhaften Befriedigung und Anerkennung Ausdruck zu geben.
Ew. Majestät Armeekorps befindet sich in der That nach jeder Richtung
in einem besonders guten Ausbildungszustande und läßt erkennen, daß das
im Kriege und im Frieden bewährte Soldatenauge seines Uönigs diese
Ausbildung aufs sorgfältigste überwacht, und daß an derselben an allen
Kommandostellen mit großer Sachkenntnis und Hingabe gearbeitet wird.
Ich spreche Ew. Majestät meinen herzlichen Glückwunsch zu solchem Re-
sultäte aus und empfinde eine aufrichtige Freude darüber, mich immer
wieder zu überzeugen, wie sehr unsre Ansichten über die hohe und weit-
greifende Wichtigkeit des kriegerischen Sustandes der Truppen überein-
stimmen. Ew. Mljestät bitte ich, auch Ihren Truppen und insbesondere
auch den Führern, vor allem aber dem kommandierenden General Sr. kal.
Hoheit dem Hrinzen Georg, Herzog zu Sachsen, Kenntnis von meiner leb.
haften Anerkennung ihrer Leistungen geben zu wollen, und bitte ich zugleich
auch meinen wärmsten Dank für die überaus freundliche und meinem
Zerzen wohlthuende Aufnahme entgegenzunehmen, die mir in Ew. Majestät
Hause und in Ihrem Tande zu teil geworden ist. Mit der Dersicherung
der vollkommensten Hochachtung und wahren Freundschaft verbleibe ich
Ew. Majestät freundwilliger Detter und Bruder Wilhelm. Dresden, am
27. September 1882. An des Königs von Sachsen Mojestät.“77)
Wer so dem Besten seiner Seit genug gethan, wie unser
Heer dem Ulaiser Wilhelm I., der hat fürwahr einen guten
Leumund!