Full text: Der Leumund der Sachsen

Das Fürstenhaus. 75 
mit derselben belehnt, von welchem an dieses Land bis auf den 
heutigen Tag bei den Wettinern geblieben ist. Wenn wir 
auch von ihm uns kein bestimmtes Bild machen können, so 
dürfen wir doch annehmen, daß er seinem mehrfach eid- 
brüchigen, halt= und gewissenlosen Dorgänger Eckbert gegen- 
über dem llaiser Heinrich IV., welcher ihn mit der Mark 
Meißen belehnte, als ein treuer und zuverlässiger Alann er- 
schienen sein muß. 
An seine Stelle tritt sein Detter Konrad, in der sächsischen 
Geschichte der Große genannt (1127—56); wenn wir auch 
über ihn nicht hinreichend unterrichtet sind, um von seinem 
Tharakter etwas sagen zu können, so ist doch das geschichtlich 
feststehend, daß er es wohl verstanden hat, seine anfangs nur 
geringe Macht immer mehr zu vergrößern. 
Sein Machfolger Otto (1156—00) heißt bekanntlich der 
Reiche, weil unter ihm das Freiberger Silber fündig gemacht 
wurde. Der Grund, warum der Freiberger Silberbergbau so 
großes Aufsehen erregte, war nicht sowohl die Wl#enge des edlen 
Metalls, obwohl auch diese nicht unbeträchtlich war, als viel- 
mehr die fast neue Erfahrung von reinem, gediegenem Silber, 
welches hier gefunden ward.7s) 
Kann von Albrecht dem Stolzen (I100—05) nicht ver- 
schwiegen werden, daß er sich wider den Kaiser Heinrich VI. 
mit den Welfen verschworen hat, so wird seinem Bruder 
Dietrich dem Bedrängten (1105—1221) ein um so schöneres 
Seugnis der Treue ausgestellt. Es steht bei Walter von der 
Dogelweide und lautet:
	        
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