Full text: Volkstümliches aus dem Königreich Sachsen auf der Thomasschule gesammelt. Erstes Heft. (1)

Brauch und Glauben. 
Adventszeit. 
In der Adventszeit kehrt Knecht Ruprecht in den Kinder— 
stuben ein. Wenn er stark an die Thür gepocht und geöffnet 
hat, fragt er die versammelten Kinder: Sind hier artige 
Kinder?" — Ja. — Könnt ihr auch beten?"' — Ja. — 
Betet einmal'. — 
Lieber, frommer, Heil'ger Christ, 
Komm doch nicht, wenns finster ist, 
Komm im hellen Mondenschein, 
Wirf uns Apfel und Nüsse 'rein. 
Oder- (W. Hase lb., Auligk b. Greitzsch.) 
Lieber, frommer, Heil'ger Christ, 
Ich weiß nicht, wo mein Messer ist, 
Will mer e Stückchen Stolln abschneiden, 
Sonst da muß ich Hunger leiden. 
(Durch den Herausg. von Prof. Mogk.) 
Beim Eintreten spricht Knecht Ruprecht: 
Gott stib, Gott stäb, Gott Flederwisch, 
*r is mer draußen gar ze frisch. 
Ich will mich in de Stub 'nein machen, 
Will sehen, was de Kinder machen. 
Wenn se nich fromm gewesen sein, 
Steck ich se gleich in ’n Sack hinein. 
Oder- (Grunewald IV., Vogtland.) 
Flitsch, flatsch, Flederwisch, 
'S wird mer draußen gar ze frisch,
	        
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