Full text: Bismarcks Erbe.

Stellung gab, den Preußischen Staat als solchen 
aber möglichst unterdrückte, auf der anderen die 
breiten Volksmassen möglichst von der Teilnahme 
an der Regierung fernhielt. Unter dem Gesichts- 
punkt des später Gewordenen scheinen diese beiden 
Fehler allerdings fundamental; trotzdem reichen sie 
nicht aus, die Arbeit dieses Parlaments im ganzen 
zu verdammen: die Hauptsachen, die preußische 
Spitze, das Erbkaisertum, die Erhaltung der Einzel- 
staaten, der Ausschluß Österreichs aus dem Reich, 
aber ein dauerndes deutsch-österreichisches Bünd- 
nis sind doch schon damals richtig erkannt und er- 
strebt worden. Daß schließlich nichts erreicht wurde, 
daß man zu dem elenden alten Bundestag noch 
auf ein halbes Menschenalter zurückkehren mußte, 
lag nicht an den Fehlern jener Verfassung, sondern 
an dem Mangel eines wirklichen Staatsmannes 
in Berlin und noch mehr an der internationalen 
europäischen Konstellation, der Feindseligkeit, 
mit der neben Österreich auch Rußland, England 
und Frankreich die deutschen Bestrebungen be- 
trachteten und einen Widerspruch ankündigten, 
den zu bestehen man vielleicht nicht stark genug 
gewesen wäre. 
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