MISSIONSGESELLSCHAFTEN, 97
Vorstand: Farmer Hermann Blume, Direktor; Zivilpolizist E.
Stumpfe, Gibeon, Vertreter; Otto Doeppin, Gibeon, Geschäftsführer;
Schmicdemeister Molzahn, Gibeon, Direktor i. V.; Bohrmeister Carl
Hoffmann, Gibeon, Vertreter; Farmer Cornelius Brink, Tsubgans;
Farmer Fritz Rieth, Tsubgarris.
Missionsgesellschaften.
A. Von evangelischen Missionsgesellschaften sind im
Schutzgebiete tätig:
I. Die Rheinische Missionsgesellschaft (Sitz: Barnıen,
Rudolfstraße 135/139). Sie besaß Anfang 1907 auf deut-
schem Gebiete 26 Hauptstationen, denen noch 12 Außen-
stationen angegliedert waren, nämlich a) im Aererolande:
Gaub, Karibib, Okahandja, Okazeva, Okom-
bahe, Omaruru, Omburo, Otjihaönena,
Otjimbingwe, Otjosazu, Outjo, Reho-
both, Swakopmund, Waterberg (Otjozondjupa),
Windhuk (auf englischem Gebiete noch Walfischbai); b)
im Großnamalande: Berseba, Bethanien, Gibe-
on, Gochas, Hoachanas, Keetmanshoop,
Khoäs, Lüderitzbucht, Rietmond, Warm-
bad (auf englischem Gebiete noch Rietfontein); c) im
Ovambolande: Namakunde (auf portugiesischem Gebiete
noch Omupanda und Ondjiva). Sie beschäftigte 33 ordi-
nierte und 3 unordinierte Missionare, 4 Missionsschwestern,
24 Missionarsfrauen, sowie 99 eingeborene Gehilfen und
unterhielt 40 Schulen mit 3145 Schülern, ı Erziehungs-
anstalt (Augustineum) für halbweiße Kinder mit 60 Zög-
lingen in Okahandja und ı Waisenhaus mit 30 Herero-
kindern in Otjimbingwe. Die Zahl ihrer Gemeindeglieder
belief sich im Hererolande auf 6092, im Großnamalande
auf 3685, im Ovambolande auf 342, also im gesamten
Südwestafrika auf IoI1g, von denen 1300 auf englischem
und portugiesischem Gebiete wohnten.
Fitzner, Kolonialhandbuch 1908, 7