Full text: Leitfaden der Erdkunde für Mittelschulen

IV Rorwort. 
E8 rüdt den Schwerpunkt der unzerrichtlihen Behandlung var Einzelnen und 
Kleinen zum Allgemeinen und Großen und verfeiht dadurch dem Unterricht weite 
und bedeutfame Gejichitpunfte. 
Die Gliederung des Lehrjtoffes nach den grohen geogranhiichen Bauprtatiachen 
und Gefegmäßigfeiten gewährt zudem eine (eichtere Überichan und Beherrz 
ihung desjelben. 
Das einende Element in der lauderfundlichen Berrahtung bilder der Menid) 
und fein Walten in der Natur wie in der Wejchichte. Die Bewertung 
der Natur in ihrer Beziehung zum Weenichen nach der wirtichaftlichen, volitischen und 
äfthetiichen Seite hin jteht im Bordergrunde der praltiichen Aufgaben der Länders 
funde. Puch dev Jugend Tiegı das Weritändnis anthropogengraphiicher Erjcheinungen 
ungleich näher al die vielfach fchwer enrrätjelbaren Beivegungävorgänge der Erde 
rinde, und überdies beiipt jie für Die Jugend auch einen höheren pädagogischen Wert 
durch ihre ethischen, älthetiichen md nationalen Elemente wie dDucch ihre hohe praf- 
tiihe Bedeutung Für das wirtichaitliche Leben dev Gegenwart. Die Erde al? 
Schaupfab menichlihen Wirtens oder, um mit Ritters Worıen zu veden, als 
Erziehungshaeus der Denfchheir, die Augitarrung der Yänderräume 
mit Naturgaben und deyen Verwertung durch die Arbeit der Völker, 
dad wird al3 Lebendinhalt auch der fchulmafigen Yänderkunde zu betrachten fein. 
Der Schwerpunft in den Yusführungen des Lehrbuch liegt demgeinaß, beionders ın 
den Oberjtufen, auj der anthrepogengraphiidhen Seite, ihr Emdziel it ein 
febendiges Verftändnis der wirtihaftlihen und pofitiihen Berhälts 
niife der Gegenwart auf Grund der natürlichen Begebenheiten der Länder. 
Aus pödegogifchen wie aud praltiichen Gründen jind die Bilder diveft neben 
den Tert geitellt, ıwie Died ım aller Lehrbüchern der Naturkunde und Thyitt längit 
als etwas Selbitveritänbtiches erachtet wird. Dach die Vereinigung der Übbildungen 
auf einer Seite bleibt die Unterbrechung des Textes vermieden; dagegen bedingt 
deren Verweiiung in den Anhang nicht bloß ein zeitvaubendes und läjtiges Herum- 
juchen und Herumblättern fondern die Bilder bleiben nad) einer tHüchtinen Durchlicht 
erfahrungsgemäß zumeiit unbeadhter. 
Danfbar erkennen es die Verfafler cn, daß die Berlagshandlung in der Aus- 
itattung des Buches weder Mühe rc KRoften geivart hat, um hierin wahrhaft (de= 
Diegenes zu bieten. \ 
Möge eine billige Kritif enticheiden, inıierveit e8 den Berfaljern gelungen itt, 
da? jedenfalle nicht niedrig geftellte Ziel zu erreichen, ohne mit den Traditionen voll 
ftändig zu brechen. Un feinem beiceidenen Teil mill das Lehrbuch dazu beitragen, 
den erdundlichen Unterricht an unieren Schulen anregend md nupbringend zu ges 
italten und in der Jugend ein frohmutiged Streben im Dienite des Vaterlandes zu 
werden. 
Sreifing u. Hißingen, in März 1908. 
Die Berfafier.
	        
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