Full text: Leitfaden der Erdkunde für Mittelschulen

Die einzelnen Lanbfhaiten Bayerns. 39 
Ihre mittlere Höhe beträgt 500-600 ın; MVlünchen liegt 520 m über 
dent Meere. \ 
Bewäilierung. Die Hauptflüffe jind tler, 2ceh, Sjar und Inn. 
Die Jller entipringt in den Allgäuer Mipen und bat im ganzen nördliche 
Fichtung; bei Ulm erfolgt ihre Mündung. Der Lech, mwelder in Vorarlberg ents 
ipringt, hat ebenfalls von feinem Eintritte in Bayern Lis zur Mindung nördliche 
Ridlung. Umweit Augsburg erhält er feinen größten Nebenfiuh, die Wertad. Die 
Ifar fließt nad) ihrem Anrstriet ans dem Oebirge nordwärl® bid Sreifing, von 
wo fie mordöitlich zieht. Sie mündet unterhalb Deggendorf. Als Nebenflüfie gehen 
ide lin! Leifah und Anver zu. n . . 
Der Ann entipringt in der Schweiz, fließt denn dur, Tirol und sahnt sic) 
Dei Kufttein quer Durch die nürdlicden Kalfalver einen Weg nach Bayern. Hier bilder 
er 6i8 zur Mündung der Az einen neh NW. geihwungenen, ven da am einen füd- 
öltfic) gerichteten Bogen; bei Pafiau ergießt er fich in die Torau Seine Auflüffe 
find linfs die Meangioll, der Mbjluf des Tegernjees, rechts die Alz, der Abiluß 
des Chiemfees, und die Salyad. 
AL dieie Flüffe bewahren aud auf der Hodhebene nod gar: 
ihre alpine Ratur: jie heben ein ftarles Gefälle, führen viel Kclffchotter au& dem 
Gebirge in die Ebene herab und beiigen einen fehr wechjelnden Mafferttiand; Daher 
find fie nicht Schiifbar, fondern nur flößbar. 
Außerdem geht zur Doncu eine Anzahl Heinerer flüffe, fo zwiichen SUer und 
Zeh die Bünz und die Minbdel; zwiihen Led) und far die Baar, die Alm, die 
große und die Heine Qaber; zwifchen far und Inn die Vils. Gie fliegen alle 
ruhig dahin md führen kein gröberes Gerölle mit fid. 
Die Hochebene ift wegen der Nähe der niederfchlagäreichen 
Alpen fehr mwafferreid). 
Der füdliche Teil der Hochebene: das Banerifche Geenland.!) 
Lage und Bodengeitalt. Picies Gebiet lehnt jid) unmittelbar an den 
Fuß der Alpen an umd it durch eine Menge von großen und Fleinen Seebeden 
ausgezeichnet. Dieje iind in ein niedriges, wiejen: und waldbededtes 
Hünelland eingejenlt. Die Sande und Schotter diejer Hügel haben die 
Sleticher ver Eiszeit aus dem Gebirge in die Ebene herabgetragen. 
Bon Seen schören diejem Gebiete an: im Sfargebiet der Staffelfee, der 
Ammerjee, der Würm: oder Starnberger See fi. ©. 36): im Änngebiet 
der Chiemijee; in diefem liegen zivei fiebliche Inieln, Herrenchiemiec mit pracht: 
vollem Kal. Schlojfe und Frauendiemfee. — Zmei vorgejchobene Berafegel, als 
Augfichtsiwarten berühmt, ragen aus dem niederen Gelände empor: ber Auerberg 
(1000 m), jüdmwejtlih von Schongau, und der Beißenberg {1000 m), jüdfich 
vom Ammerfee. : 
Bodenbeichaffenheit, Klima und Erwerb. Der Scoiterboden des 
Seenlandes ift wenig ergiebig und das Klima rau; Moore erfüllen weite 
Slähen. Wiefen und Waldwirtfchaft herricht deshalb vor wie in den Alpen. 
Bei Miesbach, um Beikenberg und Penzberg ernährt auch der 
Bergbau auf Kohlen einige Taufende. 
  
') Hierzu Engleber, Geographie Anjihauungsbilder. Der Starnberger See.
	        
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