fullscreen: Das Erzgebirge in Vorzeit, Vergangenheit und Gegenwart.

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werke, die Stadt mit doppelten Mauern, vielen Thürmen und breiten 
Gräben zu versehen. Dessen ungeachtet fiel sie 1429, als die Hussiten 
über Graupen und Frauenstein in die Meißner Lande hereinbrachen, 
in deren Hände. Diese legten die Vorstädte, einen Theil der inneren 
Stadt und die Hauptkirche in Asche. 1568 und 69 ging Dippoldis- 
walde, welches bis 1503 erst den Markgrafen von Meißen, sodann 
nach Friedrich des Sanftmüthigen Tode den Herzögen Albrecht und 
Georg und sodann den Herren von Maltitz gehört hatte, in den 
Besitz des Kurfürst August über. 
Anfang des 16. Jahrhunderts war das Schloß, und wenige 
Jahrzehnte später das Rathhaus neu erbaut worden, aber während 
des dreißigjährigen Krieges wurde 1632 die Stadt von Holcke mit 
glühenden Kugeln in Brand geschossen; 1634 das Schloß von einer 
österreichischen Reiterschaar unter Oberstlieutenant Schönickel nieder- 
gebrannt, dabei noch 150 Häuser und Scheunen. Nur ein Haus am 
Markte blieb bei beiden Feuersbrünsten stehen. Der siebenjährige 
Krieg stürzte die Stadt durch drückende Contributionen der Preußen, 
sowie durch ein drei Jahre in der Weißeritzstellung bleibendes öster- 
reichisches Corps, welches seine zahlreichen Bedürfnisse geliefert erhalten 
mußte, in eine unverhältnißmäßige Schuldenlast. 
Die Töpfer von Dippoldiswalde fertigen noch, wie seit Jahr- 
hunderten, zahlloses thönernes Kinderspielzeug (Kochgeschirr, Spar- 
büchsen, Pfeifen, Leuchter, Teller, Krüge u. s. w.). 
Gegen Ende des 14. Jahrhunderts sollen 122 Berggebäude im 
Dippoldiswaldaer Revier im Gange gewesen sein: doch werden An- 
fang des 17. Jahrhunderts nur noch 11 als von Bedeutung ge- 
nannt, aber hinzugefügt, „die großen hier gelegenen und noch da 
liegenden Schlossenhalden überzeugen, daß bei Weitem mehr Erze 
geschmelzt und der Bergbau sehr stark betrieben worden ist und er- 
giebig gewesen sein muß". Es sind jedoch weder von dem Betriebe, 
noch von den allgemeinen Verhältnissen des hiesigen Bergbaues nähere 
Nachrichten vorhanden, da der dreißigjährige Krieg und die mit demselben 
in Verbindung stehende Aussaugung und Verarmung des Landes, die 
Verminderung der Bevölkerung und die den Krieg begleitenden Seuchen 
und Krankheiten auch den Verfall des Bergbaues im Gefolge hatten. 
Erst Ende des 17. Jahrhunderts wurde der Betrieb einzelner Berg- 
gebäude wieder aufgenommen. Nach kurzer Zeit liegen gelassen, dann 
wieder ausgenommen, kann von einem gleichmäßigen Abbau bis ins 
19. Jahrhundert nicht die Rede sein, und auch in diesem kamen trotz 
Vorkommens von Schwerspath, Flußspath und Quarz, sowie an- 
geflogenen Silber-, Glas= und Rothgültig-Erzes u. s. w. der Betrieb 
nicht wieder in Gang, sondern hörte allmälig vollständig auf.
	        
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