geachtet werden müsse und jeder — jeder zu geben
habe, für sich nur das Kllernötigste verlangen. Dielen
paßte das nicht. Gar nicht. Sie schimpften unter-
einander und umgingen die Gebote auf Schleichwegen.
Schön war das ja nicht, aber sie wollten gar nicht
schön sein in einer Seit, die sie häßlich fanden.
Besonders die Söhne der sehr Reichgewordenen,
Übersatten, die der Luxus erzogen hatte, und dann
die verweichlichten Ichkinder. Sonderbar! die aus
dem Dolke und dann die Söhne alter, vornehmer La-
milien, sonst unbotmäßig genug, in die Notstandszeit
des Krieges fanden die sich. Es war die Gewohnheit
zu entsagen bei den Einen und bei den Anderen der
Ehrenstandpunkt. Das begriffen sie. ber die, aus den
wichtigsten, den breiten Schichten der Mittelklasse, die
so überaus gediehen waren in Deutschlands letzten
Jahrzehnten, die hatten allerlei Wollen. Sie waren
das nicht gewohnt. Sie mußten dieses haben — konnten
ohne jenes nicht sein.
„Es ist unglaublich, was man alles kann“, sagte
der Lehrer. „Und erst, was man nicht nötig hat! Das
geht ins Unbegrenzte.“ Dazu lachte er trocken.
„Hber dann ist man kein Kulturmensch!“ rief
verächtlich Hans aus der Champagnerfabrik.
„Du meinst, daß die Kultur im Derbrauch liegt.
Je mehr einer ißt, trinkt, teure Kleider zerreißt und so
weiter, desto höher steht er. Es war mal der selige
Jalstaff, Englands größter Mann!“ Da lachten sie.
Und der TLehrer, der sie ansah, dachte: „Es sind nicht
mehr diese Kindernaturen, die wir waren. Es sind
die Kinder einer ganz neuen Feit. helle, nüchterne,
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