Full text: Das Eiserne Buch.

  
  
Das Große dieses Weltkrieges, „das wahrhaft 
Bedeutsame“ für uns erblicke ich nicht allein in den 
äußeren Dorgängen des Weltgeschehens, in den äuße- 
ren Umwandlungen des Weltbildes, die er (wie wir 
alle hoffen) zu unsern Gunsten vollziehen wird. 
Sondern ebenso und noch mehr in den inneren 
Umwandlungen, die sich schon seit seinem ersten 
Beginn in uns angebahnt haben und in immer gestei- 
gertem Maße fortdauernd entwickeln — in der gründ- 
lichen Umgestaltung und Umwertung unserer Ge- 
sinnung, unseres Denkens und Sühlens, unseres 
Wollens und handelns. Dor allem in dem Wieder- 
aufleben und kräftigen Kufblühen jenes von der deut- 
schen Uatur untrennbaren, aber in der verflossenen 
Periode friedlichen Wohllebens und materiell“tech- 
nischen Fortschreitens allzu lange zurückgedrängten 
nationalen, religiösen und sittlichen Jdealismus. 
In der Rückkehr zu den hohen geistigen und sittlichen 
Leitsternen unseres Dolkes, einem Luther und hutten, 
berder und Schiller, einem RNant und Sichte, krndt 
und Wilhelm von Humboldt und in der hinwendung 
zu ihren glücklicherweise auch unter uns nicht fehlenden 
Eeistesverwandten. Möchten wir nur, was wir hier 
errungen haben und was für unser Dolkstum noch 
wichtiger ist als alle erst zu erringenden militärischen 
und politischen Erfolge, auch späterhin in der hoffent- 
lich uns beschiedenen Sriedensära niemals wieder 
preisgeben! 
Berlin, 10. April 1915. 
Geh. Med.-Rat Drof. Dr. Slbert Eulenburg. 
  
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