Full text: Das Eiserne Buch.

  
  
da — seien es nun Stein- oder Menschenmauern — 
können alle Künste des Friedens, alle Gesittung und 
Handel und Wandel bestehen. 
So verstanden, wird uns die Sprache unserer 
Wehrbauten anspornen zur dauernden äußersten 
Kraftentfaltung. 
Aber noch mehr! Die Ruinen lehren uns auch tiefen 
Ingrimm und ehrlichen Haß gegen unsere Erbfeinde. 
Wie? — VWir sollen sie plötzlich nicht mehr hassen? 
Jene Sranzosen — die Schänder unserer heiligen hei- 
mat, die Derwüster der Rheinufer, die Räuber und 
Plünderer, die noch vor hundert Jahren bis Bremen 
und hamburg, bis Königsberg und Memel unsere 
Städte, unsere Sluren ausgesogen haben? 
Dieses Mal haben wir freilich dank unglaublicher 
heldentaten unserer Heere den furchtbaren Krieg in 
Leindesland getragen. Die Ruinen aber lehren uns, 
was unser Schicksal sein würde, wenn heute die horden 
unserer Feinde und ihre edlen farbigen Hilfstruppen 
wieder auf unser Daterland, auf unsere Städte und Dör- 
fer, auf unsere Frauen und Kinder losgelassen würden. 
Denken wir an das schmachvolle Bild des heidel- 
berger Schlosses, an dieses Denkmal französischer Bar- 
barei — es sei uns wie die verstümmelten Orte und 
Burgen der Pfalz, was die beidelberger Ruine 
einst einem Bismarck war, ein Kufruf zum haß, ein 
Kufruf zur Rache, zum Kampf bis zum bitteren Ende. 
Solche Schmach war damals möglich durch Deutsch- 
lands inneren Unfrieden! 
Das glänzende Bild einigster Begeisterung und 
gewaltigster Kampfesfreude aber, das wir mit er- 
schütterten Herzen erleben durften beim Kufbruch 
unserer Söhne und Gatten, unserer Däter und Brüder 
zu diesem Krieg, das wird auch die Jagenden nicht 
zweifelhaft gelassen haben, daß uns der Sieg zu- 
fallen muß. — „Wer könnte den Deutschen wider- 
stahn, wenn sie wollten zusammengahn."“ 
  
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