D. ein Weltkrieg blutige, schwere Wunden
schlagen würde — das konnte man wohl annehmen.
Daß er indes eine solche Sülle trüber und entsetzen-
erregender Begleiterscheinungen zeitigen würde, dürfte
nicht zu den Doraussetzungen gehört haben. Lug
und Trug haben unsere Leinde, zumal diejenigen, die
man früher die „lieben Dettern“ nannte, auf ihre
Sahnen geschrieben. Es war erschreckend zu lesen,
welche Greuel zu Knfang des Krieges an unsern
tapferen Kriegern verübt wurden und wie auch heute
noch ruchlose Hände dem Menchelmord und der un-
ritterlichen Behandlungsweise unserer Eefangenen
dienlich sind. Stellen wir dies im zwanzigsten Jahr-
hundert erschüttert und mit Kbscheu fest, so übersehen
wir andererseits zumeist doch, wie gerade hierdurch
die uns innewohnende Stärke wächst: der feste Wille,
jene zu überwinden, die solches in schnöder Weise voll-
bringen können.
50 wächst der Ingrimm und wird das gerade
Gegenteil von dem hervorgerufen, was der Feind
bei uns gern sehen möchte.
Erstaunt stellt er fest, daß wir weit zäher sind,
als man hätte annehmen müssen, dort in den Schützen-
gräben im Stellungskampf und dort auf See, wo doch
eigentlich nur ein Britannia rules the wawes Gültig-
keit haben sollte. Die Kraft im Innern unseres Marks
— sie ist unsere Stärkel!
Nontreadmiral z. D. Schlieper.
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