Tod Friedrich Wilhelms IV. Landtagsschluß. 119
geschlossen. Darüber berichtet er am 9. in einem Briefe,
der folgendermaßen lautet: „Es freut mich sehr, daß Ihr
alle in dem herrlichen Luzern beisammen seid, beneide Euch
aber doch etwas, in dieser herrlichen Gegend verweilen zu
können. Daß Lili vernünftige Gedanken über dortige Zustände
denkt, daran habe ich bei ihrem Verstande nie gezweifelt.
Unsere Haupt= und Staatsaktion des Landtagsschlusses ging,
wie ich hoffe, glücklich ab, doch kann ich nicht mehr leugnen,
daß es mir vorher etwas schwül zu Muthe war, namentlich
wegen eines freien Vortrags. Daß nebenbei auch kein sibi-
risches Klima im Saal war, kannst Du Dir denken. Deine
Rede konnte ich ganz vortragen, da auch die Schönburger
Sache noch glücklich abgemacht war. Ich hatte dann das Präsi-
dium und die Sekretäre der beiden Kammern, sowie die
Minister bei mir zu Tisch.“ Johann erwiderte am 13.: „Freue
mich, daß Du Deine Sache beim Landtagsschluß gut gemacht
hast. Ich kann mir aber doch die Verlegenheit und die sitze,
die Du bei dieser Gelegenheit ausgestanden hast, lebhaft vor-
stellen.“ Dann berichtet er von einem Ausflug auf den Migi.
Albert kann dann noch am 18. melden: „Keine Aeuerung
zu melden. Alles geht seinen recht stillen Gang.“ Er hatte
außerdem wegen des Juristentages, der in Dresden in der
zweiten Hälfte des August tagte, den Vater gefragt. Darauf
erwiderte der König aus Interlaken am 21.: „Da ich erst
am 29. zurückkomme und die Herren vom Furistentag erst am
31. sehe, so will ich Dir überlassen, unter Rücksprache mit
M. Behr (JZustizminister) Dein Verhalten in diesem Bezug
zu regeln. Die Linie, welche ich dabei beobachtet wissen
möchte, reduziert sich auf Artigkeit, Vermeidung alles, was
Widerwillen gegen die Sache verrathen könnte, sowie allzu
tiefes Einlassen mit der Gesellschaft.“ Albert wohnte darauf-
bin der Beratung des Juristentages bei.
Am 13. September reiste Albert an den Ahein, um an den
dortigen preußischen Manövern teilzunehmen. Dabei wohnte
er mehrere Tage in dem Schlosse Brühl bei Bonn. Dort lernte