Full text: König Albert von Sachsen von Johann Georg, Herzog zu Sachsen.

Österreichischer Handelsvertrag. Carlowitz. Londoner Reise. 123 
  
gestellt war, und dem ich meine schwachen Dienste leisten 
konnte.“ Am 3. Juli besuchte der Kronprinz in Siebeneichen 
ein Parkfest zu Ehren von Schnorr, das die Künstlerschaft 
diesem gab, und das verregnete. 
Am 21. trat Albert in Begleitung von Carlowitz die Reise 
nach London zum Besuch der Weltausstellung an. Unterwegs 
wurde in Lüttich die Gewehrfabrik besucht. Es wurde dem 
Kronprinzen alles bereitwillig gezeigt, und es war staunenswert, 
wie er sich für alles interessierte, wie schnell er auffaßte und 
sicher urteilte. In Gent traf er mit meinem Vater zusammen, 
der mit nach England reisen wollte. Dort kaufte Albert Koni- 
feren. Ich habe schon weiter oben erzählt, daß er für solche eine 
ganz besondere Liebe hatte. Jeder, der die schönen Koniferen 
im Schloßgarten in Pillnitz sieht, sollte sich des Königs erinnern, 
der diese Pflanzungen angelegt hat und deren Wachstum mit 
besonderer Freude verfolgte. Die Überfahrt erfolgte von 
Ostende aus. Albert wurde stets von der Seekrankheit ver- 
schont. In London meldete sich als Ehrendienst der Kammer- 
herr Lord Cavendish. Auch standen Hofwagen zur Verfügung. 
Ich werde im folgenden immer dem Tagebuch von Carlowitz 
folgen. Briefe Alberts aus England haben sich nicht er- 
halten. Er hat wohl nur an seine Gemahlin geschrieben. 
Wenn sie getrennt waren, schrieb er ihr jeden zweiten Tag. 
Carlowitz schreibt zu Beginn der Londoner Tage: „Bei den 
Reisen mit dem Kronprinzen, wenigstens in der damaligen 
Zeit, war von s. g. faulen Tagen gar nicht die Rede. Der 
Begriff fand gar nicht statt.“ Den ersten Tag besichtigten sie 
das Parlamentsgebäude und aßen zumeist in einem Klub. In 
der Ausstellung wurde die sächsische Abteilung unter Führung 
des Geheimrats Mendig und des Dr. Wiesner besichtigt. 
Sie haben die Ausstellung wiederholt und meist in den frühen 
Morgenstunden besucht, wo das Publikum noch nicht so zahl- 
reich war. 
Dann wurde auch die City besucht. Großes Interesse er- 
regte auch der Tower. Das ist ja begreiflich, denn wenig
	        
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