Full text: König Albert von Sachsen von Johann Georg, Herzog zu Sachsen.

130 Krieg 1866. Norddeutscher Bund (1867—1870). 
  
Anfang 1865 starb die Großherzogin Maria von Toscana. 
Deshalb mußte die Hochzeit der Prinzeß Sophie um einige 
Wochen, und zwar bis zu dem 11. Februar, verschoben wer- 
den. Unter den Gästen befand sich auch Kaiserin Elisabeth, 
die damals das einzige Mal in Dresden weilte. Aus diesen 
ersten Monaten des Jahres möchte ich nur noch einen Brief 
Alberts an meinen Vater zitieren, da er ein interessantes Licht 
auf sein Kunstinteresse wirft. Er schreibt am 6. Mai: „Ich 
schicke Dir einen Brief von Otto Welck, der eigentlich in Dein 
Ressort (mein Vater war seit 1864 Kurator der Akademie) 
gehört, und von dem Du wahrscheinlich am besten unterrichtet 
bist. Leugnen kann ich allerdings nicht, daß mir die Idee mit 
der Büste Nietzschels gut gefällt, beßer als das Medaillon an 
der Akademie, das diesen vielleicht bedeutendsten Künstler 
Dresdens anderen oder Quandt gleichstellen wird. Da die 
Mittel zu einer Statue nicht da zu sein scheinen, so würde ich 
zum Erreichbaren der Büste greifen. So wollte ich es Papa 
vortragen, da ich ihn aber einige Zeit nicht sehen werde, so 
bitte ich Dich, ihm die ganze Sache nach W'S Wunsch vor- 
zulegen. Stoß Dich nicht an einigen Hieben in dem Briefe, 
es geht wohl nur einzelne unschwer zu erratende Persönlich- 
keiten an.“ Am 25. Mai wurde mein ältester Bruder Friedrich 
August, der nachmalige König, geboren, ein Ereignis, das im 
ganzen Lande die größte, ungeteilte Freude erregte. 
5. Kapitel: 
Krieg 1866. Norddeutscher Bund (1867—1870). 
m 11. Juli trat das Kronprinzenpaar eine NReise in die 
Alpenländer an. Zuerst ging es nach Oberbayern, und 
zwar nach Possenhofen, wo Albert seine jungverheiratete 
Schwester besuchen wollte. Von da aus hat er den jungen 
König Ludwig ll. in Bayern besucht. Carlowitz berichtet 
darüber: „Der König empfing uns am Ausschiffungsplatz.
	        
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