12 Kindheit und Jugend (1828—1815).
ein glückliches àa propos, das immer im rechten Moment das
richtige Wort findet. Da Albert vier Jahre älter als ich ist,
so hatte ich die erste Zeit meiner Kindheit kein besonderes
Verhältnis zu ihm. Erst als ich selbst zu den Männern kam,
traten wir uns etwas näher, was sich besonders darin zeigte,
daß wir beide so manche Unternehmungen zusammen aus-
führten, da Ernst, der in allem Albert näher stand, sich zu
körperlichen Unternehmungen, denn um solche handelt es sich
natürlich, nicht geeignet war. Nach Ernsts frühem Tode und
namentlich solange Albert unverheiratet war und ich zum
JFüngling und Mann heranreifte, traten wir uns immer
näher. Alberts schönes Wesen muß sich ganz nach und nach
entwickelt haben, und hatte ich in meiner frühen Jugend
kein Verständnis dafür, genug, das Gefühl seiner so voll-
ständigen DTberlegenheit ist mir erst in späteren Jahren so
voll aufgegangen, wie ich jetzt noch als alter Mann völlig
davon durchdrungen (bin). — Einen einzigen Mangel be-
klage ich immer in Alberts Wesen, es ist der Mangel an
tiefer Religiosität, die seinen herrlichen Eigenschaften erst
die rechte Weihe gegeben hätte. Frreligiös ist er nicht
gerade, ja, er erfüllt seine Pflichten als katholischer Christ
sehr regelmäßig, aber die Neligion hat nicht, wie es bei
unserem Vater war, sein ganzes Wesen durchdrungen, wo-
durch die natürlichen guten Eigenschaften zu wahren Tugen-
den geworden wären.“
Diesen Worten brauchte ich eigentlich nichts hinzuzufügen,
denn sie enthalten in prägnanter Kürze alles, was ich im
folgenden schildern will. Immerhin wird es sich doch lohnen,
in Anlehnung an dieselben und in weiterer Ausführung
das Lebensbild des verewigten Königs zu zeichnen. Einen
besseren Führer kann ich mir nicht wünschen.
Der nachmalige König Albert entstammte der Ehe des
Prinzen, späteren Königs, Johann mit Prinzessin Amalie
von Bayern. Johann war am 12. Dezember 1801 geboren
und hatte sich im Frühjahr 1822 mit Amalie verlobt. Die