142 Krieg 1866. Norddeutscher Bund (1867—1870).
brunn. In dem ersten Brief sagt er: „Du kannst Dir denken,
in welcher Stimmung wir hier sind und mit welcher Angst
und Sehnsucht wir den nächsten Nachrichten von der Armee
und meinen Truppen entgegensehen.“ In dem anderen be-
merkt er: „Wenn etwas übrigens in diesen traurigen Tagen
mich erhoben und erfreut hat, so ist es das allgemeine Lob,
welches unsere Truppen bei den Österreichern wegen ihres
Benehmens in der letzten unglücklichen Schlacht eingeerntet
haben.“ Albert schreibt ihm als Dank für diese Briefe am 7.
aus Policka: „Vorgestern habe ich mich mit General Schimpff
vereinigt, der mir 14 Bataillone zuführte. Stieglitz werde ich
wohl heute sehen, auch alle Batterien sind gerettet. Wir
gehen heute nach Zwickau. Wenn wir nur bald Ruhe hätten,
unser Zustand ist kläglich.“ Johann schrieb ihm wieder am 9.:
„Die schöne Haltung unserer Truppen ist mein einziger Trost.
Sehr glücklich machte mich auch Eure beiderseitige Haltung,
und die Anerkenntniß, die Deiner Führung zu Thbeil wird.“
Diese allgemeine Anerkennung bewog auch König Johann
am 16. Juli, dem Kronprinzen das Großkreuz des Militär-
St. Seinrichsordens zu verleihen. In seinem Dankschreiben
dafür aus Hirschstetten vom 17. bemerkt Albert: „Was Dein
gnädiges Geschenk betrifft, so bin ich mir wohl bewußt, es
nicht verdient zu haben, doch empfange ich es in Demuth als
ein Zeichen der Anerkennung für meine braven Truppen.
Hat übrigens einer Verdienste, so ist es Fabrice. Ich werde
offiziell für keinen Offizier meines Stabes etwas vorbringen,
da wir doch einmal geschlagen sind, wolltest Du aber aus
eigener Bewegung etwas für ihn thun, so würde es mich
innig erfreuen und mir so einen Theil der Beschämung für
unverdiente Auszeichnung von den Schultern nehmen. Den
anderen Theil hoffe ich mir durch wirkliches Verdienst nehmen
zu können.“
Aun muß ich zunächst noch einiges nachtragen. Zunächst
wurde bei Königgrätz der zweite persönliche Adjutant Alberts,
Hauptmann von Berlepsch, der ihm als Jugendgespiele be-