Full text: König Albert von Sachsen von Johann Georg, Herzog zu Sachsen.

Hochzeit der Eltern. Geburt des Prinzen Albert. 13 
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Hochzeit fand durch Prokuration am 10. November statt, 
worauf die junge Frau am 21. ihren Einzug in Dresden hielt. 
In den ersten Jahren der Ehe, die eine selten glückliche 
war, blieb dem jungen Paar der Kindersegen vorenthalten. 
Ja, man bekam schon Befürchtung, die Familie könne aus- 
sterben, um so mehr als Prinzessin Caroline, die Gemahlin 
des späteren Königs Friedrich August, nicht in der Lage 
war, Kinder zu bekommen. Darum entschloß sich der Vater 
der beiden Prinzen, Prinz WMax (1759—1838), 1825, in 
seinem 66. Lebensjahr zu einer zweiten Ehe zu schreiten, 
indem er die Prinzessin Luise von Parma, Aichte seiner 
ersten Frau, heimführte. 
Bald änderte sich aber die Lage. Schon 1827 wurde das 
Prinzenpaar Johann durch ein Töchterchen erfreut, das den 
Namen Maria erhielt. Freilich war die Freude nicht sehr 
andauernd, denn Maria blieb Zeit ihres Lebens (sie starb 
1857) geistig und körperlich unentwickelt. Um so größer und 
länger sollte aber die Freude werden, als Amalie im Laufe 
des Jahres 1827 wieder guter Hoffnung wurde. Und dieses 
Mal wurde die Erwartung der Familie und des ganzen 
Landes auf das schönste erfüllt. Die Freude der ersteren kann 
ich am besten durch einige Sätze aus einem Brief des glück- 
lichen Großvaters an seinen ältesten, damals abwesenden Sohn 
vom 21. April, den Tag nach Alberts Geburt, belegen: „Nach 
dem Souper ging ich nach Hause und legte mich angezogen auf 
das Bett; ich lag kaum ein wenig, als man mir sagte, man 
vermute, daß es bald werden würde. Ich stand auf, holte meine 
Frau, und wir gingen hinüber (d. h. zum Sohn). Von diesem 
Augenblick kam der Knabe (so wurde Johann von Vater 
und Geschwistern genannt,) sehr oft heraus, immer mit der 
Nachricht, daß es gut ginge, und daß es bald vorbei sein 
würde. Die Königin von Bayern (Mutter der Prinzeß) 
und meine Frau waren bei ihr. Ich saß mit Ampsch (Prin- 
zessin Amalie, seine älteste Tochter) und den Prinzessinnen 
im Schreibkabinett. Da kam Mitltitz (Johanns Oberhof= 
 
	        
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