Taufe. Erste Kindheit. 15
freudige Ereignis poetisch verherrlicht. Die Gedichte und
die Posse findet man in der von Königin Carola veranstal-
teten Sammlung seiner Gedichte. Die Taufe fand schon am
2u. gegen Abend im Salon der glücklichen Mutter statt.
Die Türe zum Schlafzimmer stand offen, so daß sie der
heiligen Handlung folgen konnte. Der Täufling erhielt die
Namen Friedrich August Albert, von denen der dritte als
Rufname gewählt wurde. Die Paten waren König Anton,
die Königin Therese von Bayern, der König und die Königin
von Spanien, der Kronprinz und die Kronprinzeß von
Preußen, der Prinz Karl von Bayern, die verwitwete Her-
zogin von Zweibrücken, der Herzog von Lucca und die Prin-
zessin Amalie, von denen aber nur der König, der Herzog
von Lucca und die Prinzessin Amalie anwesend waren. Am
Schluß des Wochenbettes fand der feierliche Kirchgang in
die Hofkirche statt. Dabei trug der König den jungen Prinzen.
Johann schreibt: „Beinahe wäre indes der Akt dem ANeu-
geborenen schlecht bekommen. Er erkältete sich während der
langdauernden Handlung und machte uns im Augenblick
ziemlich ernste, doch bald zerstreute Besorgnis.“
Tber die ersten Jahre des Lebens des jungen Prinzen ist
nicht allzuviel zu sagen. Sorgliche Hände wachten über dem
Leben und der Gesundheit Alberts. Es war das in den
ersten Jahren Frau von Eberstein geb. von Wolffersdorff,
die bis Ende der 10er Jahre in der prinzlichen Familie
blieb. Unter ihr stand anfangs eine französische Gouvernante,
Zoe de Noyer. Als sie in ihre Heimat zurückkehrte, trat an
ihre Stelle Fräulein Sophie von Sturmfeder, die aber trotz
ihrer Energie und ihrer vielseitigen Kenntnisse doch ihrer
Stellung auf die Dauer nicht gewachsen war. Der Ge-
schwisterkreis vergrößerte sich, da 1830 Elisabeth (später Her-
zogin von Genua, 7 1912), 1831 Ernst (f 1847), 1832 Georg
(mein Vater, 1904), 1834 Sidonie ( 1862), 1836 Anna
(später Erbgroßherzogin von Toscana, f 1859), 1810 Mar-
garetha (später Erzherzogin Karl Ludwig, 71 1858) und 1815