Full text: König Albert von Sachsen von Johann Georg, Herzog zu Sachsen.

Alberts Adjutanten. Brief an Kaiser Wilhelm. 215 
weise von Theilnahme und Freundschaft auszusprechen, 
die Du mir bei Gelegenheit des unersetzlichen Verlustes 
gezeigt hast, der mich und mein Haus durch den Tod meines 
unvergeßlichen Vaters betroffen hat. 
Oiese mir bisher auch bei anderen Gelegenheiten erzeigte 
Freundschaft mir auch ferner zu erhalten, ist aber auch die 
erste Bitte, welche ich an Dich richten möchte. Mein schwerer 
Beruf, schwerer noch als Nachfolger eines solchen Königs, 
bedarf der wohlwollendsten Unterstützung namentlich seiten 
meines Kaisers und glaube ich keine Fehlbitte zu thun, 
wenn ich Dich in diesen ersten Augenblicken darum anspreche. 
Was ich vermag, um als deutscher Fürst als einer 
Deiner ersten Bundesgenossen zu Deinem und des Neiches 
Wohl zu wirken, deß bist gewiß sicher, werde ich mit 
Freuden thun. Solltest Du einmal meiner schwachen per- 
sönlichen Dienste bedürfen, so kannst Du sicher sein, immer 
in mir Deinen Feldmarschall, Deinen Unterführer von 
1870 wiederzufinden. 
ANoch habe ich mich eines Auftrages meines sterbenden 
Vaters zu entledigen; es war beinahe das letzte, was er bei 
vollem Bewußtsein zu mir sprach; er bat mich Dich an 
einen Brief zu erinnern, den er im Intereße seiner 
Glaubensgenossen an Dich geschrieben. Diesen seinen letzten 
Befehl erfülle ich hiermit. 
Indem ich Dich zugleich bitte, dem berbringer auch 
ferner Deine Huld zu erhalten, 
verharre ich in alter Anhänglichkeit 
Dresden, Dein ergebenster 
den 16. Aovember Albert. 
1873. 
P. S. Soeben erfuhr ich zu meinem größten Bedauern, 
daß Dein fortdauerndes Unwohlsein Dich hindert, meinen 
Bruder, der diesen Brief überbringen sollte, zu empfangen. 
Sowohl die Sache selbst, als besonders die Ursache schmerzt
	        
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