Full text: König Albert von Sachsen von Johann Georg, Herzog zu Sachsen.

Landesreise. Jagden. 243 
Vom 25.—28. Juli machte der König wieder eine Landes- 
reise, die ihn in die Sächsische Schweiz und in die Lausitz 
führte. Aach Königstein, Sebnitz, Schandau, ANeustadt und 
eibersdorf begleitete ihn die Königin. Gleich darauf nah- 
men sie Aufenthalt in Rehefeld. Von da besuchten sie am 
3. August den Kaiser Wilhelm, der zur Kur in Teplitz weilte. 
Zum Geburtstag der Königin, der zum erstenmal in Nehefeld 
gefeiert wurde, trafen meine Schwester Maria Josepha, 
mein Bruder Max und ich am 1. dort ein. Wir waren 
sehr stolz, von Onkel und Tante eingeladen zu sein, umsomehr 
als die älteren Geschwister Rehefeld noch nicht kannten, und 
genossen die Tage dort sehr. König Albert war bei der- 
artigen Besuchen ganz besonders freundlich und mitteilsam 
und suchte uns im Verein mit der Königin die größte Freude 
zu machen. 
Während der König nach der ARückkehr nach Pillnitz einige 
militärische Besichtigungen unternahm, reiste die Königin 
über München nach Tarasp. Es folgten die üblichen Ma- 
növer, bei denen nichts Besonderes zu bemerken ist. Wäh- 
rend derselben haben beide Moajestäten (die Königin war 
schon am 6. September zurückgekehrt) am 15. eine landwirt- 
schaftliche Ausstellung in Lengefeld besucht. 
Der König ging dann auf die üblichen Jagden, war aber 
schon am 7. Oktober wieder in Strehlen. Wenn er also in 
Steiermark gewesen sein sollte, kann es sich nur um wenige 
Tage gehandelt haben. Die Fagden von Rehefeld lagen 
an dem eben genannten Datum auch schon hinter ihm. Das 
geht aus einem Brief, den er eben am 7. an den Prinzen 
Georg Schönburg aus Strehlen schrieb, hervor. Er berichtet 
ihm darin über Ergebnisse der Jagden in Rehefeld und setzt 
hinzu: „Wie sehr ich Ihre Anwesenheit an den letzten guten 
(Jagd)tagen vermißte, brauche ich wohl nicht zu sagen. Jetzt 
werden Sie in Hochzeitsfreuden schwelgen, aber doch vielleicht 
zuweilen unserer Tannen und Buchen gedacht haben, die jetzt 
wundervoll waren.“ Die Königin verreiste dann noch einmal
	        
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