248 Bis zum Tode Kaiser Wilhelms J. (1878 -88).
innern. Die großen Banken würden binnen 10 Fahren das
Beich regieren. Das gleiche Resultat würde das finanzielle
Ergebniß der Eisenbahnverwaltung sein. Die Eisenbahnen
in Elsaß-Lothringen sind auch hier ein warnendes Beispiel.
Das NResultat würde binnen kurzem so schlecht sein, daß ein
Wiederverkauf sich nöthig machen müßte. Die Käufer würden
wieder dieselben sein, welche die Milliarden des Ankaufs an
sich gebracht hätten. Deutschland würde in 10 Jahren die
Domäne der Berliner Juden sein.
Aus all diesen Gründen muß man sich dem Ankauf der
Preußischen Staatsbahnen widersetzen, auch wenn darin nicht
der geringste Schaden für die Einzelstaaten wäre. Denn sind
einmal die Preußischen Bahnen in Aeichshänden, so folgen
alle früher oder später nach.“
Leider fehlt der zweite Teil. Entweder hat Albert nicht Zeit
dazu gefunden, ihn auszuarbeiten, oder erledigte sich die
Sache von selbst. Vermutlich war die Niederschrift zu einem
Vortrag in einer Sitzung des Gesamtministeriums bestimmt,
wenn die Sache spruchreif geworden wäre. Damals wurde sie
bekanntlich nicht weiter verfoldgt.
In der zweiten Hälfte des August und in der ersten des
September fanden die Manöver in der üblichen Weise statt.
Unterbrochen wurden sie durch einen Besuch in der Industrie-
und Gewerbeausstellung in Bautzen, an dem sich auch die
Königin beteiligte. Während der Fagden in SÖsterreich reiste
die Königin nach Morawetz, Wien und Tegernsee, wo sie mit
dem König zusammentraf. Beide besuchten dann gemeinsam
die internationale Kunstausstellung in München. Leider fin-
den sich in keinem Brief des Königs Bemerkungen über seine
damaligen Eindrücke. Im Oktober machte noch der Feld-
marschall Moltke einen Besuch in Strehlen. Der ordentliche
Landtag wurde in der üblichen Weise eröffnet und dauerte
dieses Mal, wie bei den folgenden Tagungen nur bis in das
Frühjahr 1880. Ich will auch hier nicht auf die Gesetzes-
vorlagen eingehen, da ich nicht eine Geschichte des Landtages