Danteausgabe Johanns. Firmung. Milit. Dienstvorbereitung. 27
gezeigt, daß er für den Militärdienst wie wenige geeignet sei.
Nach der Sitte der damaligen Zeit war er schon in der Wiege
zum Chef eines Regiments ernannt worden. Das geschah
am 16. Mai 1828. Das Regiment führte seitdem den Aamen
Erstes Infanterieregiment Prinz Albert. In späteren Jahren
wurde Albert in Pillnitz tüchtig einexerziert, zusammen mit
einer Anzahl Spielkameraden. 1839 nahm er zum erstenmal
als Zuschauer an einem Manöbver bei Kohren teil, und zwar
zu Pferd. Von 1810 ab exerzierte er dann eifrig mit den
Kadetten, sowohl im großen Saal des Kadettenkorps, als auch
auf dem Exerzierplatz, dem sogenannten Heller. So machte
er auch damals einen größeren Feldmarsch mit. In den
beiden darauffolgenden Jahren wurde er auch artilleristisch
am Geschütz ausgebildet. Im Sommer 1813 wurde er zum
Leutnant ernannt und erhielt am 22. Oktober sein Patent,
nachdem er schon in diesem Jahre an den Herbstmanövern
teilgenommen hatte.
Von da ab hat er in jedem Jahr die Manöbver mitgemacht.
Dabei gingen aber seine Studien unentwegt weiter. Langenn
hat anscheinend in diesen Fahren einen gewissen Teil des
Unterrichts selbst übernommen. Wenigstens hat er ihn wohl
in die Jurisprudenz eingeführt. Es war nicht immer leicht,
alles vorzunehmen. Denn der Prinz sollte ja gleichzeitig
weiter in das militärische Leben eingeweiht werden. An
manchen Tagen ist er vormittags in der Kaserne gewesen und
konnte erst nachmittags den wissenschaftlichen Studien nach-
gehen. Aber bei seinem eisernen Fleiß, seiner vorzüglichen
Begabung fiel ihm dieses nicht schwer. In hervorragendem
Maße zogen ihn außer den Militärwissenschaften die poli-
tischen Wissenschaften an. In ihm bereitete sich eben das vor,
was später in so glänzender Weise zur Blüte kommen sollte.
Ob darüber vielleicht manches andere zu kurz gekommen ist,
vermag ich nicht zu sagen.
Wie es nicht anders zu erwarten ist, spielte das Reiten
eine große Rolle. Denn Prinz Johann war selbst ein