Full text: König Albert von Sachsen von Johann Georg, Herzog zu Sachsen.

298 Die Zeit von 1888 bis 1894. 
  
Menge bei so vielen thun mußte, und so empfangen Sie 
meinen herzlichen Dank später, aber um so wärmer. Wie Sie 
sich denken können, haben wir viel an Sie gedacht, wo wir 
unsere letzten Zeiten zusammen verlebten. Das Wetter war 
uns nicht so günstig als damals.“ Am 29. wurde die Rück- 
fahrt über den Gotthard angetreten. Unterwegs machten 
König und Königin einen Besuch in Stuttgart. Dort war 
seit dem Herbst Wilhelm II. König, der 1921 gestorben ist. 
Albert ernannte den König zum Chef des 6. Infanterie- 
regiments Nr. 105, das in Straßburg stand. Der König von 
Württemberg ernannte Albert zum Chef des Negiments Alt- 
Württemberg Ar. 128. Am 3. erfolgte die Heimkehr. 
Schon am Tag darauf stellte mein Bruder zum zweitenmal 
im Beisein des Königs sein Bataillon vor. Dann folgte der 
übliche Frühjahrsaufenthalt in Sibyllenort. Von da schreibt 
er am 19. meinem Vater: „Ich danke Dir für die guten Nach- 
richten von Euch, vor allem aber für die Aussicht, Euch alle 
in den Pfingstfeiertagen hier zu sehn.“ Dann klagt er übers 
Wetter und fügt hinzu: „Was die Militaria betrifft, so bin 
ich mit Deinen Vorschlägen einverstanden, ich fürchte nur, daß 
wir wenig Freude an Werlhof haben werden, er schien mir 
immer etwas entschieden. Wegen des Adjutanten, so neige 
ich jetzt zu Wilsdorf, da die Aussicht wäre, ihn ein paar Fahre 
zu behalten. Friesen ist kaum etwas warm in Straßburg und 
ja auch für später. Sehr erstaunt bin ich, daß Du auf Friesen 
reflectierst, ich dachte, er hätte den Dienst aufgegeben. Wenn 
nicht, desto besser.“ Wilsdorf wurde Flügeladjutant, der 
erste Artillerist in dieser Stellung. Zu Pfingsten kamen wir 
alle nach Sibyllenort und verlebten sehr heitere Tage. Am 
27. Mai schrieb der König an Minister von Metzsch und be- 
stimmte, daß die Tätigkeit meines Bruders bei der Kreis- 
hauptmannschaft Dresden aufhören solle, da er jetzt reichliche 
militärische Pflichten habe. „Ich bitte, dieses Herrn von 
Hausen (dem Kreishauptmann) mitzutheilen und ihm zu- 
gleich in meinem Namen zu danken, daß er sich der Einrich-
	        
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