30 Universitätsstudium und Feldzug in Holstein (1845—18349).
So sehr sich später auch zeigte, daß Langenn manches zu
einem vollkommenen Erzieher fehlte, so habe ich doch im
großen und ganzen keine Ursache gehabt, meine Wahl zu
bereuen. Langenn erwarb sich die Liebe seines Zöglings
und gab ihm zwei wichtige Mitgaben ins Leben: Feste gute
Grundsätze und Sinn für Wissenschaftlichkeit.“
2. Kapitel:
Universitätsstudium und Feldzug in Holstein
(1845—1819).
Mzoe Geheimrat von Langenn von seiner Stellung
. als Erzieher des Prinzen Albert zurückgetreten war,
wählte Prinz Johann den Oberstleutnant von Mangoldt zum
militärischen Begleiter seines Sohnes. Die Stellung eines
solchen ist eine nicht ganz leichte, sie erfordert namentlich
sehr viel Takt. Der militärische Begleiter soll nicht mehr
Erzieher des jungen Prinzen sein, aber noch nicht Adjutant.
Er muß also eine gewisse Autorität haben, dabei aber oft
mehr der ältere Kamerad, der Natschläge gibt, sein. Seine
Hauptaufgabe ist, den jungen Prinzen in die Welt ein-
zuführen. Mangoldt scheint seine Stellung gut erfüllt zu
haben, wenigstens war man mit ihm zufrieden. Bisher
hatte er beim Gardereiterregiment gestanden. Später über-
nahm er eine Brigade und hat zuletzt die sächsische Reiterei
befehligt. Nachdem er 1860 den Abschied genommen hatte,
starb er 1865. Vermählt war er mit einem Fräulein von
Puteani, die Hofdame der 1827 gestorbenen Gemahlin des
Königs Anton gewesen war. Sie überlebte ihren Mann um
13 Jahre. Als sie 1908 ihren 100. Geburtstag feierte, haben
meine Frau und ich ihr persönlich gratuliert. Wenige Wochen
darauf ist sie gestorben.
Wie für Langenn arbeitete mein Großvater auch für
Mangoldt eine eingehende Instruktion aus. Aus dieser sei