Tod des Prinzen Ernst. Plan, in österr. Dienst zu treten. 35
Seit dem Jahre 1816 spielte ein Plan, den Johann bis
1818 im Auge behielt und dann, durch die politischen Ver-
hältnisse veranlaßt, endlich ganz ausgab. Es war der Gedanke,
daß sein Sohn in österreichischen Dienst treten solle. In
seinen Erinnerungen schreibt er: „Meine Absicht ging auf
den österreichischen Dienst, namentlich auf die Garnison Wai-
land, wo unter Nadetzky damals etwas zu lernen war.“ Dieser
Gedanke mit Mailand scheint nicht der ursprüngliche ge-
wesen zu sein. Wenigstens sagt er in dem Briefe, den er
1816 an den sächsischen Gesandten von Koenneritz in Wien
richtete, nichts davon. Aus dem Briefe, der mir freilich nur
im Konzept vorliegt, möchte ich einiges hier anführen. Er
schreibt zunächst:
„Sprach Ihnen vorläufig von meinem Plan, meinen ältesten
Sohn auf einige Zeit in den österreichischen Dienst treten
zu lassen. Dieser Plan ist seitdem zum Entschluß geworden
und hat auch vorläufig die Genehmigung Seiner MWajestät
des Königs erlangt. Meine Absicht würde in der Hauptsache
dahin gehen, von künftigem Herbst an auf 1½ Jahr meinen
Sohn dorthin gehen zu lassen. Dabei kommt mir jedoch,
wie Sie leicht begreifen, auf den Ort wo und die Persönlich-
keit unter und mit welcher er diese seine Dienstzeit ver-
bringen soll, vieles, ja alles an. Lieber als unter nach-
teiligen Verhältnissen werde ich ihn gar nicht eintreten lassen
und einen anderen Bildungsgang aufsuchen.“ Er bittet
Koenneritz um Auskunft, damit für alles weitere eine feste
Basis gewonnen werde. Die erste Frage sei die Wahl der
Waffengattung. Ton und gesellige Form sprächen am meisten
für die Kavallerie, dagegen, daß sie meist in kleinen Orten
und zerstreut liege. Vielleicht gelänge es, einen geeigneten
Ort zu finden. Eine weitere Frage sei die Persönlichkeit.
Es käme darauf an, daß der Führer ein Mann sei, bei dem
in militärischer Beziehung etwas zu lernen sei, der aber auch
in Rücksicht auf seine sittlichen und religiösen Grundsätze die
Gewähr biete, daß er vorteilhaft auf ihn einwirken werde.