Full text: König Albert von Sachsen von Johann Georg, Herzog zu Sachsen.

Das Ministerium für Universitätsbesuch. Bonn. 37 
  
orden verdient, den ihm sein kaiserlicher Vetter und Freund 
achtzehn Jahre später verlieh. Ob es aber für seine zukünftige 
Stellung ebenso wichtig gewesen wäre, ist eine andere Frage. 
Bei Düppel hat er mit den Sachsen die Feuertaufe be- 
kommen. In Italien wäre er fern von ihnen gewesen. 
Die Frage spielte zunächst akut noch bis in den Sommer 
1817. Da es sich dabei um den präsumtiven Thronfolger han- 
delte, so brachte der König sie endlich in einer Sitzung des 
Gesamtministeriums zur Sprache. Nach unseren alten guten 
Gepflogenheiten hatte derjenige Prinz, der dem Thron am 
nächsten stand, den Sitzungen beizuwohnen, ohne aber mit- 
zustimmen. Dieses traf in diesem Falle auf Johann zu. Es 
wird ihm sehr lieb gewesen sein, der Sitzung beizuwohnen, 
bei der es sich um die ganze Zukunft seines Sohnes handelte. 
Das Gesamtministerium sprach sich gegen den Eintritt in 
österreichischen Dienst aus. Dagegen war man einstimmig 
der Meinung, der junge Prinz solle zur weiteren Ausbil- 
dung eine Universität besuchen. Damit war Johann anfangs 
nicht ganz einverstanden, aber er fügte sich sofort. Aber die 
Sache schreibt er in seinen Erinnerungen: „Im Gesamt- 
ministerium entschied man sich für die Universität. Ich fügte 
mich dieser Ansicht und bin am Ende der Meinung, daß das 
militärische Wesen sich bei meinem Sohn schon von selbst 
Bahn gebrochen hat.“ 
Aun handelte es sich um die Wahl der Universität. Aach 
kurzer Aberlegung entschied sich Johann für Bonn, wie er 
selbst in seinen Erinnerungen sagt, weil er seinen Sohn gern 
in eine katholische Stadt schicken wollte. Aachdem Albert noch 
am 21. November der Feier der silbernen Hochzeit seiner 
Eltern beigewohnt hatte, die ganz in der Stille gefeiert wurde, 
reiste er am 23. in Begleitung von Mangoldt und Schneider 
nach Bonn, wo er anfangs im Hotel Bellevue, dann Cob- 
lenzer Straße 20 wohnte. Dieses Haus steht nicht mehr. Am 
27. November wurde er immatrikuliert. Schon von Dresden 
aus war sein Vater mit dem Professor Clemens Perthes in
	        
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