Full text: König Albert von Sachsen von Johann Georg, Herzog zu Sachsen.

54 Universitätsstudium und Feldzug in Holstein (1845 1849). 
  
wie ich, auch mündig, immer noch Dein treu gehorsamer Sohn 
sein werde, Du sollst mein väterlicher Freund, Dein Rath 
mir immer der am liebsten gehörte sein.“ 
Der Tag wurde im Hauptauartier besonders festlich be- 
gangen. Eleich früh kam Prittwitz, um seine Elückwünsche 
auszusprechen. Später erschien Heinz mit einem Teil der 
Stabsoffiziere. Denn die Sachsen wollten doch ganz besonders 
ihren jungen Prinzen feiern. Die größte Freude bereitete 
ihm aber sein königlicher Onkel, indem er ihm das Kitter- 
kreuz des Militär-St.-Heinrichs--Ordens mit folgendem Schrei- 
ben übersandte: 
„Dresden, d. 23./A. 189. 
Es ist mir eine besondere Freude, Dich am heutigen Tage 
mit einem Geschenk zu bedenken, das noch keinem sächsischen 
Prinzen zu Theil geworden ist: mit dem Nitterkreuz des 
Heinrichsordens. Die mir von allen Seiten eingesandten 
Nachrichten über Dein muthvolles, unerschrockenes Be- 
nehmen an dem heißen Tage vor Düppel haben mir eine 
unbeschreibliche Freude gemacht, und ich glaube daher, durch 
ein öffentliches Anerkenntniß, Dir selbst eine verdiente 
Belohnung, und den Truppen, welche Du durch Dein Bei- 
spiel ermuthigt und angefeuert hast, eine Freude zu be- 
reiten. Ich danke Gott, daß er Dich in den Gefahren 
beschützt hat, freue mich aber innig, daß Dir die Gelegen- 
heit geworden ist, Deinem Namen Ehre zu machen. Die 
freundlichen Aussagen, die ich von allen Seiten, von 
Landeskindern und Fremden über DOich vernehme, thun 
meinem, ich darf's sagen, väterlichen Herzen recht wohl. 
Gott erhalte Dich auf dieser Bahn und schütze und bewahre 
Dich ferner.“ 
Diese Auszeichnung überbrachte ihm zugleich mit dem 
Handschreiben Generalmajor von Oppell, den der König ent- 
sandt hatte, am 26. April in Apenrade. Der Prinz war 
sichtlich tief ergriffen über diese Auszeichnung seitens seines
	        
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