80 Militärdienst und Hochzeit (1849—1854).
Abreise, so wäre es ziemlich natürlich, daß ich Dich mit nehme.
Ich würde vorher an die Tante schreiben und ihr den Aamen
der Enkelin nicht nennen. Die Sache könnte in drei Tagen
abgethan seyn. Freilich würde außer Deiner Geneigtheit
zweierlei vorausgesetzt: erstens, daß die Zeit ihres séjours in
Franzensbad paßte, worüber ich nähere Auskunft erwarte,
zweitens aber, daß das Gegarre über den Weligionswechsel
ein Ende erreicht hätte, denn in der Ungewißheit über diesen
Punkt möchte ich nichts beginnen. Auch über diesen letzten
Punkt habe ich noch Nachrichten aufgestellt. Genieren und
plagen würde ich Dich gewiß nicht, das verspreche ich Dir.
Je ferais en attendant ma cour à la vieille, pour vous
laisser toute liberté d’agir. Ich glaube, es sey beßer, Dir
vorläufig hierüber zu schreiben, damit Du auf die ISdee
gefaßt seyest.“
Zunächst verzögerte sich die Sache und mußte endlich bis
in den Herbst vertagt werden. Am 11.. Juli schreibt Johann
darüber: „Mein Plan wegen Franzensbad, von dem ich Dir
schrieb, wäre ohnedem in den Brunnen gefallen, da die Tante,
wie ich neuerdings höre, nicht nach Franzensbad kommt. Da-
gegen trifft Carola mit ihrer Mutter wahrscheinlich in der
Woche zwischen 21.# und 30. hier ein auf ihrer Durchreise nach
Mähren hin, denn sie geht den 23. von Mannheim oder
Baden ab. Ob sie länger bleibt, weiß ich nicht. Wenn Du
eine Woche länger bleiben könntest, würde sich das gut treffen.
Ich fürchte, wenn C. einmal in Mähren sitzt, ist sie schwer
zu erreichen, um zu erreichen, was man im Sinn hat.“
Auch diese Sache glückte damals nicht. Es scheint, daß
Johann mit Albert auf der Fahrt nach Stettin darüber ge-
sprochen hatte. Aach einem Brief vom 30. hatte er durch Beust
in Wien Erkundigungen einziehen lassen, ob es bei der Ein-
ladung nach Ungarn blieb, um dann weitere Pläne machen zu
können. Denn er hoffte nun, Albert würde auf dem Wege
nach Ungarn Carola sehen können. Auch dieses erwies sich als
unmöglich, ebenso auf der Rückreise.