Full text: König Albert von Sachsen von Johann Georg, Herzog zu Sachsen.

Attentat auf Kaiser Franz Joseph. 85 
der türkischen Sache:) hat wesentlich dazu beigetragen, den K. 
zu beruhigen. Er ist ganz stolz darauf, die Sache durch- 
gesetzt zu haben, ehe nur der russische Bevollmächtigte in 
Konstantinopel angekommen war. Im Innern hat das 
Attentat sehr gut gewirkt, indem sich Alles fester um den K. 
geschlossen hat.“ Es folgen dann noch Fragen des zukünf- 
tigen Hofstaates, die natürlich manches Kopfzerbrechen machten. 
Auch in den Antworten des Vaters spielte die Sache eine große 
RNolle. In einem der nächsten Briefe schickte er auch seinem 
Sohn den Entwurf vom Heiratskontrakt. Unterdessen schritt 
die Genesung des Kaisers voran. Am 6. März konnte er den 
ersten Spaziergang am Arm seines sächsischen Freundes 
machen. An diesem selben Tag ernannte er ihn zum Oberst- 
inhaber des 11. Infanterieregiments, des ältesten Regiments 
der österreichischen Armee, das schon 1629 unter Wallenstein 
errichtet worden war. Albert blieb Inhaber bis zu seiner 
Thronbesteigung, dann wurde es mein Vater, und bei dessen 
Thronbesteigung folgte ich ihm bis zur Revolution. Das 
Regiment führte in der österreichischen Armee nur den Namen 
Sachseninfanterie und hat sich in allen Kriegen sehr ausge- 
zeichnet. 
Als die Nachricht von der Ernennung Alberts zum Oberst- 
inhaber bekannt wurde, schrieb ihm am 10. März sein treuer 
Freund Albrecht: „Wein lieber Oberst und Inhaber des In- 
fanterieregiments NMo. 11, Werthgeschätztester Kamerad. Zu- 
nächst meine herzlichsten Glückwünsche zu dem Dir von Seiner 
Moajestät verliehenen Regte., welches Dich zum Mitglied 
unserer Armee macht und mich, wie Du weißt, unendlich 
freut. Wenn nicht in Wien S. M. der Kaiser, in Brünn aber 
noch viel zartere Bande Dich anzögen, würde ich Dich ein- 
laden, einen fröhlichen Tag hier (in Ofen) zuzubringen.“ 
1) Am 15. Februar 1853 forderte und erwirkte Österreich durch 
den Grafen Christian Leiningen-Westerburg in Stambul die Zu- 
rückziehung der türkischen Truppen aus dem aufständischen Mon- 
tenegro und die augenblickliche Erfüllung einiger privatrechtlicher 
Forderungen seiner Untertanen.
	        
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