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Die Glaͤubiger, fuͤr deren eigene Erhaltung durch die Sicherstellung der
laufenden Zinsen gesorgt ist, muͤssen hierbei vorzuͤglich erwaͤgen, daß ihr eignes
Kapital-Vermoͤgen durch die Anstrengungen, die Wir in so uͤberwiegendem Ver—
haͤltniß zur Herstellung des Staats von dem Grund-Eigenthum zu fordern genoͤ-
thigt gewesen sind, gerettet und erhalten worden, und kein Wohlgesinnter unter
ihnen wuͤrde die Maaßregeln der Strenge billigen, welche in gewoͤhnlichen Zei—
ten zur Aufrechthaltung des Kredits angemessen sind, doch unter den außerordent-
lichen Umständen, aus denen der Staat hervorgegangen, die Gerechtigkeit, wel-
che sie auszunben bestimmt sind, in um so höherm Grade verletzen würden, je-
mehr die wieder aufblühende Wohlfahrt des Staats die Erwartungen rechtfer-
tigt, daß auch der größere Theil der Grund-Eigenthümer zu erhalten seyn
werde. Wir hegen daher zu den Gläubigern der Grund-Eigenthümer das
gerechte Vertrauen, daß sie, weit entfernt, diejenigen aus ihrem Eigenthum
zu vertreiben, die mit so großen Opfern für die Erhaltung des Vaterlandes
und des öffentlichen Wohls wirksam gewesen sind, vielmehr zu jeder Schonung
und Milde die Hand bieten werden.
Gegeben Wien, den 1sten März 1815.
Friedrich Wilhelm.
C. F. v. Hardenberg.
(No. 265.)