welchem andern kuͤrzeren Wege sie sich von den Gegenstaͤnden der Auseinander-
setzung und von dem Sachyverhaͤltnisse zuverlaͤssige Kenntniß verschaffen wollen.
§S. 15. Die Art und Weise der Auseinandersetzung, welche Bestandtheile
naͤmlich und welche Zubehoͤrungen des Hofes, oder welche andere Grundstuͤcke
den baͤuerlichen Wirthen Statt derselben zu Eigenthums--Rechten uͤberlassen werden
sollen, und welche Entschaͤdigungen sie der Gutsherrschaft dafuͤr und fuͤr den
Verlust ihrer bisherigen Nutzungen zu leisten haben, bleibt der freien Verei -
gung der Interessenten überlassen.
Sie können sich diese Entschadigungen durch Land, durch Korn, durch
Geld, oder kheils durch Land, theils durch Inventarienstücke, theils durch Korn,
theils durch Geld, theils auch durch noch eine Zeitlang beizubehaltende Dien-
ste gewähren.
§. 10. Ihre desfallsigen Abreden unterliegen jedoch folgenden Ein-
schränkungen:
1) Die Gutsherrschaft kann zu ihrer Entschddigung niemals mehr, als die
Hälfte der zum Bauerhofe gehörigen Ländereien an Aeckern, Wiesen und
Hütungen einziehen, dieses aber auch nur in sofern, als bei dem Baner-
bofe an Aeckern und Wiesen so viel verbleibt, als nothwendig ist, um für
ein Gespann von zwei tüchtigen Zugochsen zulängliche Arbeit zu gewähren.
2) Der Bauerhof und die dabei verbleibenden Ländereien müssen den Erwer-
bern zum vollen Eigenthum überlassen werden; die Ueberlassung zu Erb-
zins= oder Erbpachts-Recht wird, da sie die freie Verfügung beschränkt
und neue Verwickelungen herbeiführt,, ausgeschlossen.
3) Der Vorbehalt von Dominial-Zehnten und von Laudemien bei Besitz-
Peränderungen ist unzulässig.
Der Vorbehalt von Diensten findet nicht für immerwährende Zeit Statt,
es muß vielmehr allemal in dem Vertrage bestimmt werden, wann sie
zur Ablösung kommen können, und dieser Zeitraum darf nie über vier
und zwanzig Jahre, vom Tage der Verkündung dieses Gesetzes an ge-
rechnet, hinausgehen.
5) Immer müssen die vorzubehaltenden Diensie, wenn nicht nach dem Ge-
genstande der Arbeit und deren Umfang, doch nach Tagen, auch wie viele
deren in einem oder dem andern Falle wochentlich geleistet werden sollen,
bestimmt werden.
6) Mit Ausnahme der Erndiezeit dürfen die beizubehaltenden Dienste nicht
mehr als wöchentlich drei Mannahandtage betragen; für die ersten drei Jahre
nach der Vollziehung des Auseinandersetzungs= Rezesses soll es jedoch zu-
lässig sepyn, sich außer diesen Handdiensten wöchentlich noch drei Spann-
tage vorzubehalten.
7) Für