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11. gegenseitiges Verhalten aneinander vorbeifahrender See-
und Stromfahrzeuge.
g. 28.
Die in den I§##. 22. bis 27. enthaltenen Vorschriften sind auch,
wenn Seeschisse Stromschiffen auf der Weser begegnen oder an solchen
vorbeifahren, so viel es thunlich, von beiden Seiten zu befolgen, und
wenn dies den Umständen nach nicht geschehen kann, haben die Fährer
beider Fahrzeuge sich über die Behufs Vermeidung von Beschädigungen
von ihnen einzuschlagende Richtung durch die vorgeschriebenen Signale
und durch Zuruf zu verständigen.
12. des Vorbeifahrens der Dampfschiffe an kleineren und an
schwer beladenen größeren Schiffen.
F. 29.
In allen Fdllen, wo ein Dampfschiff an kleineren oder auch an
schwer beladenen größeren, mit geringer Bordhöhe fahrenden Schiffen
vorüber zu gehen genöthigt ist, muß dies in gehdriger Entfernung und
höchstens mit halber Maschinenkraft geschehen, um jede aus dem Wellen-
schlage etwa enrstehende Gefahr möglichst abzuwenden. Were jedoch
ersteres dem letzteren schon so nahe gekommen, daß der Wellenschlag für
dieses auch noch bei halber Maschinenkraft gefahrbringend werden könnte,
so m ges Dampfschiff die Raͤder so lange hemmen, bis alle Gefahr
voruͤber ist.
13. der Merkmale und Warnungszeichen.
G. 30.
Die im Strome zur Bezeichnung des Fahrwassers, der Untiefen
oder sonst gefährlicher Stellen angebrachten Merkmale und Warnungs-
neichen dürfen weder beschädigt noch verrückt werden. Geschähe solches
ennoch, so hat der Schiffs= oder Floßführer davon bei der nächsten
Polizeibehörde sofort Anzeige zu machen.
Jeder Schiffsführer hat bei der Fahrt sich nach dergleichen Merk-
malen und Woarnungseichen gebührend zu richten und die bezeichneten
hinderlichen oder gefährlichen Stellen sorgfältig zu vermeiden.
14. der Pulverladungen.
K. 31.
Schiffe, welche Schießpulver geladen haben, dürfen nicht bei
Nacht fahren, auch nie in der Nähe anderer Schiffe vor Anker gehin.
uf