Full text: Gesetz-Sammlung für die Königlich Preußischen Staaten. 1861. (52)

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Pfandrecht finden dieselben Vorschriften Anwendung, welche fuͤr das gesetzliche 
Pfandrecht der uͤbrigen Schiffsglaͤubiger gelten. 
Der Umfang des Pfandrechts des Bodmereiglaͤubigers bestimmt sich 
jedoch nach dem Inhalt des Bodmereivertrages (Autzel 681.). 
Artikel 703. 
Das einem Schiffsgläubiger zustehende Pfandrecht gilt in gleichem Maaße 
für Kapital, Zinsen, Bodmereiprdmie und Kosten. · 
Artikel 764. 
Der Schiffsglaͤubiger, welcher sein Pfandrecht verfolgt, kann sowohl den 
Rheder als auch den Schiffer belangen, den letzteren auch dann, wenn das 
Schiff in dem Heimathshafen liegt (Artikel 495.). 
Das gegen den Schiffer ergangene Erkenntniß ist in Ansehung des Pand- 
rechts gegen den Rheder wirksam. 
Artikel 765. 
Auf die Rechte eines Schiffsgläubigers hat es keinen Einfluß, daß der 
Rheder für die Forderung bei deren Entstehung oder später zugleich personlich 
verpflichtet wird. 
Diese Vorschrift findet insbesondere auf die Forderungen der Schiffs- 
besatzung aus den Dienst= und Heuerverträgen Anwendung (Artikel 453.). 
Artikel 766. 
Gehört das Schiff einer Rhederei, so haftet das Schiff und die Fracht 
bensschisfeglenbigen in gleicher Weise, als wenn das Schiff nur Einem Rheder 
gehörte. 
Artikel 707. 
Das Pandrecht der Schiffsgläubiger am Schiff erlischt: 
1) durch den im Inlande im Wege der Zwangsvollstreckung erfolgten Ver- 
kauf des Schiffs; an Stelle des letzteren tritt für die Schiffsgldubiger 
das Kaufgeld. 
Es müssen die Schiffsgläubiger zur Wahrnehmung ihrer Rechte 
öffentlich aufgefordert werden; im Uebrigen bleiben die Vorschriften 
nürr das den Verkauf betreffende Verfahren den Landesgesetzen vorbe- 
alten; 
2) durch den von dem Schiffer im Falle der zwingenden Nothwendigkeit 
auf Grund seiner gesetzlichen Befugnisse bewirkten Verkauf des Schißs 
(Artikel 499.); an Stelle des letzteren tritt für die Schiffsgläubiger das 
Kaufgeld, so lange es bei dem Käufer aussteht oder noch in den Händen 
des Schiffers ist. A 
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