— 733 —
Zölle, welche künftig nicht erhöht werden
dürfen, soll es den Unterthanen der
Deutschen kontrahirenden Staaten frei-
stehen, von Deutschen und fremden Hä-
fen, in das Königreich Siam einzufüh-
fren und ebenso, wohin sie wollen, aus-
zuführen alle und jede Waare, welche
nicht am Tage der Unterzeichnung des
gegenwärtigen Vertrages der Gegenstand
eines förmlichen Verbors oder eines be-
sonderen Monopols ist. Indessen behält
die Siamesische Regierung sich das Recht
vor, die Ausfuhr von Reis zu verbieten,
wenn Ihrer Meinung nach Grund vor-
liegt, einen Mangel im Lande zu be-
fürchten. Doch soll ein solches Verbot,
welches einen Monat, bevor es in Kraft
tritt, zu publiziren ist, auf die Erfüllung
von Kontrakten, welche in gutem Glau-
ben vor der Publikation desselben abge-
schlossen sind, keinen Einfluß üben, und
sollen Deutsche Kaufleute die Siamesischen
Behörden von jedem Kontrakt in Kennt-
niß setzen, den sie vor dem Verbote ab-
geschlossen haben. Auch soll es erlaubt
sein, daß Schiffe, welche zur Zeit der
Ankündigung des Ausfuhrverbotes be-
reits in Siam angekommen, oder welche
von China und Singapore aus nach
Siam unterwegs sind, und die dortigen
Häfen eher verlassen haben, als das
Ausfuhrverbot daselbst bekannt sein konnte,
mit Reis Behufs Ausfuhr desselben be-
laden werden. Sollte die Siamesische
Regierung demnächst den Zoll auf irgend
welche, in Siamesischen oder anderen
Schiffen ein= oder ausgeführte Waaren
herabsetzen, so sollen die Vortheile solcher
Herabsetzung sofort auch den gleichen
Erzeugnissen zu Gute kommen, welche
in Schiffen der Deutschen kontrahirenden
Staaten ein= oder ausgeführt werden.
Artikel 22.
Die Konsularbeamten der kontrahi-
Joahrgang 1864. (Nr. 5989.)
tioned, which are not lo be aug-
mented in future, subjects of the
contracting German States shall be
at libert) 1o import into the King-
dom of Siam from German and fo-
reign ports, and likewise to export
for all destinations, all goods, which
on tbe day of signing of the pre-
sent treaty are not the object of a
formal prohibition or a special mo-
nopoly. The Siamese Government
reserves to itself however the righbt
of prohibiting the exportation of
rice, whenever it shall find reason
lo apprehend a dearth in the coun-
try. But such prohibition, which
must be publisbed one month be-
fore being enforced, shall not inter-
fere with the fullillment of contracts
made bona fide before ##s publica-
lion; German merchants shall ho-
wever inform the Siamese authori-
ties of any bargains they have con-
cluded previously to the prohibition.
It shall also be permitted, that sbips,
which have arrived in Siam at the
lime of ihe publication of said pro-
hibition, or are on their way to
Siam from Chinese ports or from
Singapore, if they have lest these
ports before the prohibition to ex-
bort could be kuown there, may
be laden with rice for exportation.
Should the Siamese Covernment
herealter reducce the duties on goods
imported or exported in Siamese
or other bottoms, vessels belonging
to any of the contracting German
States, which import or export si-
milar produce, shall immediately
bertieigare in the benefits accruing
From such a reduction.
Article 22.
The ge nsular officers of the