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Gesetz-Sammlung
für die
Königlichen Preußischen Staaten.
—— Nr. 29. —
(Nr. 8341.) Gesetz, betreffend die Verwaltung des Stempelwesens in Frankfurt a. M. Vom
27. Juni 1875.
Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden König von Preußen v.
verordnen, unter Zustimmung beider Häuser des Landtages, für die mit Unserer
Monarchie vereinigte ehemals freie Stadt Frankfurt a. M., was folgt:
G. 1.
An Stelle der durch F. 1. des Stempelgesetzes vom 26. Oktober 1852.
(Gesetz- und Statuten-Samml. Bd. XI. S. 241.) und durch Artikel 2. und 3.
des Gesetzes vom 19. Dezember 1862. (a. a. O. Bd. XVI. S. 7. und 8.) ein-
Fihren und neben dem Stempeltarif zur Verordnung vom 19. Juli 1867.
(a Samml. S. 1191.) noch geltenden Stempelsätze (§#. 1. 2. und 4., Ver-
ordnung vom 16. August 1867. — Ges. Samml. S. 1346.) tritt vom 1. Oktober
dieses Fchres ab der beigefügte Stempeltarif in Kraft.
g. 2.
Der Finanzminister ist ermächtigt, Stempelmarken und Stempelpapier
anfertigen zu lassen, durch deren Verwendung zu den stempelpflichtigen Schrift-
stücken die g " Verpflichtung zur Entrichtung der im Tarif vorgeschriebenen
Stempelabgabe erfüllt wird.
g. 3.
Auf diese Stempelmaterialien finden die Vorschriften der Verordnung
vom 19. Juli 1867. K. 5. Alinea 1., §. 6. Alinea 2., §#. 8. und 28. bis 33.
in gleicher Weise, wie beim Urkundenstempel, Anwendung.
g. 4.
Besteht ein Protokoll, ein schriftlicher Aufsatz, eine Anlage oder ein
Duplikat u. s. w. aus mehreren Bogen, so ist zwar jeder Bogen nach wie vor
stempelpflichtig.
Jahrgang 1875. (Nr. 8341.) 60 Es
Ausgegeben zu Berlin den 19. Juli 1875.