Full text: Gesetz-Sammlung für die Königlich Preußischen Staaten. 1877. (68)

Zu §K6. 22 Jiffer 4. 
Zu g. 22 Ziffet 5. 
— 278 — 
K. 11. 
Ohne Erlaubniß der Aufsichtsbehörde dürfen nicht geschlossene Gewässer 
mun Swece des Fischfanges weder abgedämmt, noch abgelassen oder ausgeschöpft 
werden. 
K. 12. 
Fischwehre, Fischääune und damit verbundene sogenannte Selbstfänge für 
Lachs und Aal durfen außer dem Falle einer bestehenden Berechtigung nicht 
neu angelegt werden. 
g. 13. 
Nach Ablauf von drei Jahren, vom Erlaß dieser Verordnung an gerechnet, 
dürfen beim Fischfange in nicht geschlossenen Gewässern vorbehaltlich der nach- 
folgenden Ausnahme keine Fanggeräthe (Netze und Geflechte jeder Art und 
Benennung) angewendet werden, deren Oeffnungen (Maschen) im nassen Zustande 
an ieder G eite (von Knoten zu Knoten) nicht mindestens eine Weite von 2)5 Centi- 
meter haben. 
Diese Vorschrift erstreckt sich auf alle Theile und Abtheilungen der Fang- 
geräthe. Die Bezirksregierung ist ermächtigt, Ausnahmen von dieser Vorstrst- 
im Falle des Bedürfnisses für bestimmte Arten von Fanggeräthen zuzulassen. 
Fanggeräthe, welche ausschließlich für den Fang von Aal bestimmt sind, dürfen 
eine Weite der Oeffnungen von mindestens 1/5 Centimeter haben. 
K. 14. 
Ohne Erlaubniß der Aufsichtsbehörde (F. 46 des Gesetzes) dürfen am Ufer 
eines fließenden Gewässers oder im Flußbette befestigte oder verankerte nicht ständige 
Fischereivorrichtungen (Hamen u. f. . oder schwimmende Netze sich niemals 
weiter, als über die Hälfte des Wasserlaufes in seiner Breite, bei gewöhnlichem 
niedrigen Wasserstande vom Ufer aus gemessen, erstrecken. Mehrere derartige 
Fischereivorrichtungen dürfen gleichzeitig auf derselben oder auf der entgegen- 
gesetzten Uferseite nur in einer Entfernung von einander ausgeworfen oder an- 
gebracht sein, welche mindestens das Dreifache der Längenausdenun des größten 
etzes beträgt. 
KC. 15. 
Der Betrieb der Fischerei in schiffbaren Gewässern darf die Schiffahrt 
nicht hindern oder stören. 
Feste oder schwimmende Fischereivorrichtungen und alle sonstigen Fang- 
gerätbe müssen so aufgestellt oder ausgelegt sein, daß die freie Fahrt der Echis 
und Fähren, sowie der Wasserabfluß in nachtheiliger Weise nicht behindert wird. 
K. 16. 
Zuwiderhandlungen geger die Vorschriften dieser Verordnung werden, in- 
soweit dieselben nicht den Strafbestimmungen des Fischereigesetzes vom 30. Mai 
1874
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.