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W 16.
Die Vertretung der Parleien durch Bevollmächtigte ist unzulässig. Gemeinden
und Corporationen dürfen sich jedoch durch Bevollmächtigte aus ihrer Mitte vertreten
lassen.
817.
Beistände der Parteien, mit Ausnahme der Beistände von Personen, welche des
Lesens oder des Schreibens nicht mächtig sind, können vom Friedensrichter in jeder
Lage der Verhandlung zurückgewiesen werden.
*l 18.
Der Antrag auf Sühneverhandlung kann bei dem Friedensrichter schriftlich
eingercicht oder mündlich zu Protokoll gegeben werden. Derselbe muß den Namen,
Stand und Wohnort der Parteien, eine allgemeine Angabe des Gegenstandes der Ver-
handlung und die Unterschrift des Antragstellers enthalten.
8 19.
Der Friedensrichter vermerkt auf dem Antrag oder einer Anlage desselben Zeit
und Ort des Termins zur Verhandlung unter Androhung der Strafe für unent-
schuldigtes Ausbleiben (§ 20) und ubergiebt das Schriftstück dem Antragsteller zur Be-
händigung an den Gegner, oder läßt diesem das Schriftstück in anderer zuverlässiger
Weise zustellen.
20.
Eine Partei, welche vor dem zuständigen Friedensrichter in dem anberaumten
Termine nicht erscheinen will oder kann, muß solches spätestens an dem dem Termins=
tage vorhergehenden Tage bei dem Friedensrichter anzeigen. Ist eine solche Anzeige
nicht erstattet, so kann der Friedensrichter gegen die im Termine ausgebliebene Partei
eine Geldstrafe von 50 Pfennig bis 1 Mark festseben. Beschwerden gegen die Fest-
setzung werden im Aufsichtswege erledigt.
8 21.
Die Verhandlung der Parteien vor dem Friedensrichter ist eine münbliche.
Der Friedensrichter hat Sorge zu tragen, daß dieselbe ohne Unterbrechung zu Ende
geführt werde; erforderlichen Falls hat er den Termin zur Fortsehung der Verhand-
lung sofort zu bestimmen.
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