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wurden von demselben ohne Erinnerung anerkannt und deren Hauptergebnisse durch das
Rreisamtsblatt bereits veröffentlicht.
II.
Steuerprinecipale für das Jahr 1877.
Die Steuerprincipalsumme für den Regierungsbezirk Oberfranken beträgt für das Jahr
1877 1·°739,870 -4, wovon ein Steuerprocent auf 17,398 AM sich berechnet.
III.
Kreisausgaben und Kreiseinnahmen für das Jahr 1877.
Dem von dem Landrathe geprüften Voranschlage der Kreisausgaben und Kreiseinnahmen
ertheilen wir in den in der Beilage enthaltenen Sätzen Unsere Genehmigung.
IV.
Auf die bei der Prüfung des Voranschlages erfolgten Anträge und Beschlüsse des Land-
rathes ertheilen Wir nachstehende Entschließungen:
1) Hinsichtlich der vom Landrathe behufs Minderung des Lehrermangels in Oberfranken
erbetenen Maßregeln, der Mehrung der Präparandenschulen für männliche Zöglinge, dann
der Erweiterung des Schullehrerseminars in Bamberg, eventuell der Ueberweisung ober-
fränkischer Seminaristen an andere Seminarien, kann zur Zeit ein Bedürfuiß nicht anerkannt
werden, da weder in den vier Präparandenschulen des Regierungsbezirkes, noch im Schullehrer-
Seminare in Bamberg eine Ueberfüllung besteht.
Ebensowenig kann der zu gleichem Behufe gestellten Bitte um die Gestattung der Ein-
zelnvorbereitung von Knaben für das Schulfach durch bewährte Lehrer entsprochen werden,
da diese Art der Vorbereitung für das Lehrfach nach den früher hierüber gemachten Erfah-
rungen als ungenügend erachtet werden muß.
Das geeignetste Mittel zur Minderung des herrschenden Lehrermangels ist — abgesehen
von thunlichster Verbesserung der materiellen Lage des Lehrerstandes — die verstärkte Bei-
ziehung des weiblichen Elementes zum Volksschulunterrichte durch Errichtung von Lehrerinnen-
Bildungsanstalten. Da sich jedoch unter den gegenwärtigen Verhältnissen die erfolgreiche
Aufnahme des Aufwandes für eine solche Anstalt in das Staatsbudget nicht ermöglichen läßt,
sind Wir zur Zeit nicht in der Lage, auf die vom Landrathe erbetene Errichtung eines
Lehrerinnenseminars mit Präparandinnenschule für Oberfranken aus Staatsmitteln näher