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nächtlicher Weile (oten Mai) Oberlieutenant Fuchs mit
24 Schützen des baierischen öten Regiments, unterstätzt
von der ersten Compagnie desselben Regiments und dem
Bataillon Palm, über die Narew. Die rußischen Vor-
posten, zweihundert Schritt hinter dem Fluß, wurden
überrascht, und nach kräftiger Gegenwehr, besonders durch
die Tapferkeit des Schützen= Lieutenants Schmidt vom
Bataillon Palm, in den Wald hinter Nowawies zurück-
geworfen. Nun rückten stärkere Abtheilungen über die
Narew nach. Man baute am Brückenkopf daselbst, wäh-
rend man die feindlichen Stellungen zu erforschen trach-
tete. Als das Bataillon Palm, begleitet von einer Com-
pagnie und den Schützen des vierten Regiments, (toten
Mai) gegen den Wald hinter der Wiskowoer-Landstraße
drang, und die feindlichen Posten gegen Popowo und
Zatory zurückdrängte, fand es diese Dörfer stark mit Rus-
sen angefüllt; eine zweite Recognoscirung aber am fol-
genden Tage alles vom Feinde drei Stunden weit zurück-
gezogen: Dieß war jedoch Irrthum; General Tutsch-
kow keineswegs unthätig.
Schon in der Nacht, die dem Narew- Uebergang
gefolgt war, hatte eine Abtheilung rußischer Infanterie
und Reiterei ein fünfzig Mann starkes Piket des 13##en
Regiments unter Lieutenant Grosschedel, wenn gleich
folgenlos doch mehrmahls angegriffen. Nun aber stan-
den schon, ohne daß es bemerkt worden, beträchtliche
Streithaufen bei Wiskowo versammelt, und am 22ten
Mai machte Tutschkow Angriffsversuche gegen Sie-
rok nicht nur, sondern auf der ganzen Linie längs des
Omulew bis Neidenburg und Willenberg Darauf rückte
er, mit größerm Ernst, am: folgenden Tage aus den Wäl-
dern gegen Nowwawies hervor. Hier stand das vierte