Full text: Gesetz- und Verordnungs-Blatt für das Königreich Bayern. 1881. (8)

XII. 147 
enders auf jener der Scheidewand, aus welchen sich runde, anfangs flache Geschwürchen 
ewickeln, die sich bald vertiefen und dann einen aufgeworfenen zackigen Ründ und einen 
#uig graugelben Grund zeigen; diese Geschwürchen gehen hin und wieder in einander 
uüe und bilden dann größere unregelmäßige buchtige Geschwüre. 
B. Kennzeichen des Hautrotzes (Wurnm). 
1. Beulen unter der Haut. An verschiedenen Körperstellen treten kleine, runde, 
— hasel- bis wallnußgroße Beulen auf, welche bald die Haut durchbrechen und 
e#hwüre mit verdickten, aufgeworfenen Rändern und unreinem (speckigem) Grunde bilden, 
u ich vergräßern und eine zähe, mißfärbige, die Haare verklebende Flüssigkeit absondern. 
Fichen den Beulen und Geschwüren entwickeln sich bisweilen strangartige Anschwellungen, 
siig auch höckerige Geschwülste der Drüsen an der Brust und in der Leistengegend. 
2. In manchen Fällen stellt sich an einem oder dem anderen Beine, besonders an 
b# Hintergliedmassen , eine ausgebreitete harte Anschwellung ein, an der sich beulenartige 
ie knotige Geschwülstchen bilden, aus welchen später Wurmgeschwüre hervorgehen. Häufig 
d# Schlauch mit angeschwollen. 
Zu diesen Kennzeichen der Rotzkrankheit, sei es in der einen oder der anderen Form, gesellen 
chu vorgerücktem Stadium noch allgemeine krankhafte Zustände, als: Abmagerung, Kurzath- 
Wit, ein abgebrochener matter Husten; die Thiere erlangen ein übles Aussehen, das Haar wird 
an ud glanzlos, an den Gliedmassen, der Unterbrust und dem Bauche bilden sich teigige An- 
G#lngen, und die Thiere gehen schließlich an Abzehrung und Erschöpfung zu Grunde. 
Wenn schon einzelne der beschriebenen Krankheitszeichen ein Pferd verdächtig erscheinen 
Esa, so wird dieser Verdacht durch das gleichzeitige Auftreten zweier oder mehrerer Er- 
icnungen wesentlich gesteigert und durch das Hinzutreten der allgemeinen Krankheits- 
esceinungen noch bedeutend erhöht. Wenn beispielsweise einseitiger Nasenausfluß, oder 
zun einseitig festsitzende Drüsenanschwellung im Kehlgange, oder Beulen unter der Haut 
ucn auftreten, so muß ein Pferd als verdächtig erscheinen. Finden sich aber mehrere 
###n Kennzeichen bei einem Pferde gleichzeitig vor, so ist dasselbe schon im hohen 
eude rotzverdächtig, während beim gleichzeitigen Auftreten der allgemeinen Krankheits- 
Flinde die Rotzkrankheit als zweifellos vorhanden angenommen werden muß. 
Wenn wirkliche Rotzgeschwüre auf der Nasenscheidewand oder auf der Haut sich zeigen, 
v n das Pferd rotzkrank, wenn auch alle anderen Erscheinungen fehlen aallien. 
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