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wässriger Ammonflüssigkeit von O,,6 spez. Gewicht; ist Arsen vorhanden, so muß sich in der
Berührungszone ein rothbrauner Streifen von arsensaurem Silber bilden. Den Tropfen
auf dem Objektglase macht man mit einer möglichst kleinen Menge wässriger Ammon-
flüssigkeit alkalisch; ist Arsen vorhanden, so entsteht sogleich oder sehr bald ein Niederschlag
von arsensaurem Ammonmagnesium, der, unter dem Mikroskope betrachtet, sich als aus
spießigen Kuyställchen bestehend erweist.
10. Zum Nachweise des Zinns ist das, oder sind die das Zinnoxyd enthaltenden
Filterchen zu trocknen, in einem Porzellantiegelchen einzuäschern und demnächst zu wägen.)
Nur wenn der Rückstand (nach Abzug der Filterasche) mehr als 2 mgrbeträgt, ist eine
weitere Untersuchung auf Zinn vorzunehmen. In diesem Falle bringt man den Rückstand
in ein Porzellanschiffchen, schiebt dieses in eine Röhre von schwer schmelzbarem Glase, welche
vorn zu einer langen Spite mit feiner Oeffnung ausgezogen ist, und erhitzt in einem Strom
reinen, trocknen Wasserstoffgases bei allmälig gesteigerter Temperatur, bis kein Wasser mehr
auftritt, bis somit alles Zinnoxyd reduzirt ist. Man läßt im Wasserstoffstrom erkalten,
nimmt das Schiffchen aus der Röhre, neigt es ein wenig, bringt wenige Tropfen Salz-
säure von 100 bis 1/18 spez. Gewicht in den unteren Theil desselben, schiebt es wieder in
die Röhre, leitet einen langsamen Strom Wasserstoff durch dieselbe, neigt sie so, daß die
Salzsäure im Schiffchen mit dem reduzirten Zinn in Berührung kommt, und erhitzt ein
wenig. Es löst sich dann das Zinn unter Entbindung von etwas Wasserstoff in der Salz-
säure zu Zinnchlorür. Man läßt im Wasserstoffstrom erkalten, nimmt das Schiffchen aus
der Röhre, bringt nöthigenfalls noch einige Tropfen einer Mischung von 3 Theilen Wasser
und 1 Theil Salzsäure hinzu und prüft Tropfen der erhaltenen Lösung auf Zinn mit
Queccksilberchlorid, Goldchlorid und Schwefelwasserstoff, und zwar mit letzterem vor und nach
Zusatz einer geringen Menge Bromsalzsäure oder Chlorwasser.
Bleibt beim Behandeln des Schiffchen-Inhalts ein schwarzer Rückstand, der in Salz-=
säure unlöslich ist, so kann derselbe Antimon sein.
II. Flüssigkeiten, Fruchtgelées u. dgl.
11. Von Flüssigkeiten, Fruchtgelces und dergleichen ist eine solche Menge abzuwägen,
daß die darin enthaltene Trockensubstanz etwa 20 g beträgt, also z. B. von Himbeersyrup
96 Sollte der Rückstand in Folge eines Gehaltes an Kupferoxyd schwarz seln, so erwärmt man ihn mit
Salpetersäure, verdampft im Wasserbad zur Trockne, setzt einen Tropfen Salpetersäure und etwas Wasser zu,
filtrirt, wäscht aus, glüht und wägt erst dann.