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Fahnentuch in dem Wachstuchüberzug gelassen. Nur bei feier-
lichen Gelegenheiten und im Kriege läßt man die Fahne wehen.
Wenn nun ein Soldat mehrere Jahre bei der Fahne
gedient hat, dann wird er zur Reserve entlassen. Da trägt
er keine Uniform mehr, darf wohnen, wo er will, und den
ganzen Tag über seine gewöhnlichen Arbeiten machen als
Bauer, Handwerker, Lehrer, Arzt oder was er sonst ist. Aber
sobald Krieg ausbricht, muß er sofort zur Fahne zurück. Nun
ist das so eingerichtet, daß im Frieden von jedem Bataillon
etwa 500 Mann bei der Fahne dienen; die anderen Leute
gehören zur Reserve und kommen erst im Krieg wieder zur
Fahne. In den Krieg rückt das Bataillon 1000 Mann stark,
und die Leute, die noch über 1000 da sind, bleiben vorläufig
in der Kaserne zurück als Ersatztruppen. Wenn nun in einer
Schlacht 100 Mann getötet oder verwundet werden, dann
werden 100 Mann von den Ersatztruppen nachgeschickt. So
ist das Bataillon im ganzen Kriege immer 1000 Mann stark.
Wer nun mehrere Jahre in der Reserve gedient hat,
der kommt zur Landwehr, die ihre besonderen Bataillone
hat. Das sind also schon alles ältere Leute; viele sind schon
verheiratet und haben Kinder. Diese Leute schickt man nur
dann in den Krieg, wenn es sehr nötig ist; denn es ist schon
immer schlimm, wenn ein Mensch tot geschossen wird, aber
noch schlimmer ist es doch, wenn die Kinder ihren Vater ver-
lieren. Die Landwehr wird also nur dann zur Fahne gerufen,
wenn das Land nicht anders gerettet werden kann. Die anderen
Truppen nennt man zum Unterschied von der Landwehr das
stehende Heer, weil von jedem Bataillon wenigstens ein Teil
bei der Fahne steht, während das Landwehrbataillon im Kriege
erst neu zusammenkommt und „formiert“ wird.
Man nennt die Truppen, die bei der Fahne stehen,
Linientruppen. Also muß jeder Soldat erst einige Jahre
in der Linie, dann mehrere Jahre in der Reserve, dann noch