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— gesen- dann lauten die Koordinatenformeln:)
1. X2 — X1 m 4 3 —— (7
2
- m n –
2. “ätnt 7 JTnJ
3.nn— Orn 180-t# ((““.7 — ————
Die Glieder erster Ordnung auwehen den Formeln der ebenen Trigonometrie. Die
Glieder höherer Ordnung — O), □ und (O — nennt man die sphärischen Ergän-
zungen. Sie treten erst in die Erscheinung, wenn ihre algebraische Vereinigung die Rechen-
einheit erreicht, was bei dem großen Divisor 2R#2 nur bei größeren Werten von y, m
und n der Fall ist.
IV. Bei der Landestriangulierung wurde zwischen dem Dreiecksnetz I. Ordnung (Hauptnetz)
und dem Dreiecksnetze II. Ordnung (Sekundärnetz) unterschieden. Zum Sekundärnetze zählten
alle koordinierten Punkte, die nicht dem Hauptnetz angehörten, sohin auch Punkte von
geringerer Bedeutung. Für beide Netze war die Winkelmessung so durchzuführen, daß die
Lage eines jeden neuen Dreieckspunkts aus mehreren Dreiecken berechnet werden konnte. Die
Ausgleichung der überschüssigen Messungen erfolgte nach besonderen, von Soldner aus-
gearbeiteten Vorschriften.“" Weitere Netzpunkte wurden im Anschluß an die Dreieckspunkte I.
und II. Ordnung graphisch mit dem Meßtisch und der Kippregel bestimmt.
V. Die für die Herstellung der Katasterpläne vorgeschriebene Blatteinteilung lehnt sich
an das rechtwinklig sphärische Koordinatensystem an. Durch den Meridian des Nullpunkts
(Vermessungsachse, Abszissenachse) und dessen Ordinatenkreis wird die Landesoberfläche in
die vier Regionen Nordwest, Nordost, Südost, Südwest geschieden. Der Meridian selbst
ist nördlich und südlich vom Nullpunkt in gleiche Teile zu 800 Ruten = 2334,87 m geteilt.
Die von diesen Teilpunkten ausgehenden Ordinatenkreise werden durch Parallelkreise zur
Vermessungsachse in ebensolche Teile zerlegt. Das so entstehende Netz von Vierecken mit
nahezu quadratischer Form ergibt die einzelnen Aufnahmsblätter (Meßtischblätter). Die Lage
eines Blattes in Bezug auf den Ordinatenkreis des Nullpunkts (Schichte) wird durch
römische, in Bezug auf die Abszzissenachse (Nummer) durch arabische Ziffern bezeichnet.
Region, Schichte und Nummer bestimmen somit unzweideutig die Lage jedes Blattes.
*) Diese Formeln hat Soldner für den praktischen Gebrauch durch Reihenentwicklung aus den Formeln der
sphärischen Trigonometrie hergeleitet.
*8) Bei einer späteren Bearbeitung der Ergebnisse der Landestriangulierung durch Oberstleutnant von Orff
(ogl. das 1873 erschienene Werk „Die bayerische Landesvermessung in ihren wissenschaftlichen Grundlagen") wurde
die Ausgleichung des in 29 Polygone zerlegten Hauptdreiecksnetzes nach der Methode der kleinsten Ouadrate
durchgeführt. Diese systematische Ausgleichung ließ das Sekundärnetz unberührt. Für die Zwecke der Landes-
vermessung fanden deswegen die Ergebnisse keine Verwendung.
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