Full text: Gesetz- und Verordnungsblatt für das Königreich Sachsen vom Jahre 1872. (38)

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Befestigung ihrer Telegraphenleitungen unentgeltlich mit benutzt werden darf. 
Zur Anlage der unterirdischen Telegraphenlinien soll in der Regel diejenige 
Seite des Bahnterrains benutzt werden, welche von den oberirdischen Linien 
im Allgemeinen nicht verfolgt wird. 
Der erste Tract der Reichstelegraphenlinien wird von der Reichstelegraphen= 
verwaltung und der Eisenbahnverwaltung gemeinschaftlich festgesetzt. Aender- 
ungen, welche durch den Betrieb der Bahn nachweislich geboten sind, erfolgen 
auf Kosten der Reichstelegraphenverwaltung, resp. der Eisenbahn; die Kosten 
werden nach Verhältniß der beiderseitigen Anzahl Drähte repartirt. Ueber 
anderweite Veränderungen ist beiderseitiges Einverständniß erforderlich, und 
werden dieselben für Rechnung desjenigen Theiles ausgeführt, von welchem 
dieselben ausgegangen sind. " 
2. Die Eisenbahnverwaltung gestattet den mit der Anlage und Unterhaltung der 
Reichstelegraphenlinien beauftragten und hierzu legitimirten Telegraphenbeamten 
und deren Hülfsarbeitern behufs Ausführung ihrer Geschäfte das Betreten der 
Bahn unter Beachtung der bahnpolizeilichen Bestimmungen, auch zu gleichem 
Zwecke diesen Beamten die Benutzung eines Schaffnersitzes oder Dienstcoupe's 
auf allen Zügen, einschließlich der Güterzüge, gegen Lösung von Fahrbillets 
der dritten Wagenclasse. 
3. Die Eisenbahnverwaltung hat den mit der Anlage und Unterhaltung der Reichs- 
telegraphenlinien beauftragten und legitimirten Telegraphenbeamten auf deren 
Requisition zum Transport von Leitungsmaterialien die Benutzung von Bahn- 
meisterwagen unter bahnpolizeilicher Aufsicht gegen eine Vergütung von 5 Silber- 
groschen pro Wagen und Tag, und von 20 Silbergroschen pro Tag der Aufsicht 
zu gestatten. 
4. Die Eisenbahnverwaltung hat die Reichstelegraphenanlagen an der Bahn gegen 
eine Entschädigung bis zur Höhe von 10 Thalern pro Jahr und Meile durch 
ihr Personal bewachen und in Fällen der Beschädigung nach Anleitung der von 
der Reichstelegraphenverwaltung erlassenen Instruction provisorisch wieder her- 
zustellen, auch von jeder wahrgenommenen Störung der Linien der nächsten 
Reichstelegraphenstation Anzeige machen zu lassen. 
5. Die Eisenbahnverwaltung hat die Lagerung der zur Unterhaltung der Linien 
erforderlichen Vorräthe von Stangen auf den dazu geeigneten Bahnhöfen unent- 
geltlich zu gestatten und diese Vorräthe ebenmäßig von ihrem Personale be- 
wachen zu lassen. 
6. Die Eisenbahnverwaltung hat bei vorübergehenden Unterbrechungen und Stör- 
ungen der Reichstelegraphen alle Depeschen der Reichstelegraphenverwaltung
	        
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