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Klasse V, 2 Stunden möchenklich.
Fortsetzung der Uebungen nach Herdtle. Darstellung plastischer Formen nach Gyps-
modellen (Stuttgarter Sammlung). Empirische Behandlung der Licht= und Schatten-
gesetze.
Klasse IV, 2 Stunden wöchentlich.
Fortgesetztes Zeichnen nach Gyps (Stuttgarter Vorlagen, später Vorlagen aus der
I. Serie der von der Königlichen polytechnischen Schule zu Dresden herausgegebenen
Gypse).
Klasse III) 2 Ftunden wöchentlich.
Zeichnung von Körpern nach den Dupuis'schen Drahtmodellen. Erklärung der per-
spectivischen Erscheinungen. Darstellung von geometrischen Vollkörpern, einzeln und in
Gruppen, event. mit Licht und Schatten (im Sinne Peter Schmidt's). — Erklärung
der Principien des Zeichenunterrichts, Bekanntmachung mit Tretau's methodischen
Winken. —
Bis hierher ist der Unterricht obligatorisch und wird als solcher theils durch eine
allvierteljährlich unter Anleitung des Lehrers zu fertigende Probearbeit, theils durch
Unterricht in der Seminarschule (nach Tretau's „kleiner Zeichner,“ I. Theil) bis zum
Abschluß des Gesammteurses fortgesetzt.
Für weiter strebende Schüler ist vorwiegend in's Auge zu fassen: Linearperspective
und deren praktische Anwendung; weitere Studien nach Gyps und nach der Natur,
welche nunmehr die künstlerische Bildung dieser Seminaristen bezwecken; kunstgeschicht-
liche Notizen, soweit sich solche auf die Entwickelung der Hauptstylgattungen be-
ziehen rc. 2c.
B. Geometrisches Zeichnen.
Klasse II, 1 Stunde wöchentlich.
Constructionen in der Ebene, etwa nach Weishaupt's Elementarunterricht im Linear-
zeichnen.
Klasse I), 1 Stunde wöchentlich.
Darstellung von Körpern in Grund= und Aufriß.
Nach Befinden Drehungen gegen die Projectionsebene. Darstellung von Flächen
und Linien in der wahren Größe. Abwickelungen. Kegelschnittlinien, etwa nach Dietzel's
„Elemente der Projectionslehre."
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Bildungsziel.
Sicherheit in der Auffassung, Geschick zur Darstellung und Geschmack bei Be—