Full text: Gesetz- und Verordnungsblatt für das Königreich Sachsen vom Jahre 1881. (47)

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Nach der Herausnahme des Darms aus der Bauchhöhle werden sämmtliche Darm— 
abschnitte hintereinander aufgeschlitzt. Alsdann wird die Milz vom Netze abgelöst und 
das Netz herausgeschnitten. 
Die Untersuchung der in der Bauchhöhle befindlichen Organe und die weitere 
Sektion ist in der beim Pferde angegebenen Weise auszuführen. 
Hals. 
8 22. 
Es wird zunächst der Zustand der großen Gefäße und Nervenstämme ermittelt. 
Darauf wird der Kehlkopf im Zusammenhange mit der Zunge, dem Gaumensegel, der 
Luftröhre, dem Schlundkopfe und der Speiseröhre herausgenommen und alle Organe 
nach dem Aufschneiden untersucht. Die Prüfung erstreckt sich ferner auf die Schilddrüsen, 
die Lymphdrüsen am Halse und die Speicheldrüsen. 
Schließlich ist das Verhalten der Halswirbelsäule und der Halsmuskeln festzustellen. 
Kopfhöhle. 
8 23. 
Für die Oeffnung der Kopfhöhle ist es nothwendig, daß die Haut vom Kopfe ab— 
gezogen und der letztere von der Wirbelsäule abgeschnitten wird. Nachdem hierauf die 
auf der Schädeldecke liegenden Weichtheile untersucht und abgelöst worden sind, wird 
die Schädeldecke durch Sägeschnitte getrennt. Nur wenn eine Säge nicht beschafft 
werden kann, darf ein Meißel benutzt werden. An der Schädeldecke wird die Oberfläche, 
die Schnittfläche und die Innenfläche geprüft. Dann wird die harte Hirnhaut an der 
äußeren und inneren Oberfläche untersucht. Ferner wird das Verhalten der vorliegenden 
Theile der weichen Hirnhaut bestimmt. Nächstdem wird das Gehirn aus der Kopfhöhle 
herausgenommen und die Beschaffenheit der weichen Hirnhaut an den Seitentheilen und 
dem Grunde des Gehirns, sowie der harten Hirnhaut an den entsprechenden Theilen 
des Schädels festgestellt. 
Hieran schließt sich die Untersuchung der Blutleiter. 
Nachdem Größe und Gestalt des Gehirns geprüft worden sind, werden sofort die 
Seitenhöhlen des Gehirns eröffnet. 
Man ermittelt den Inhalt und die Ausdehnung der Seitenhöhlen, die Beschaffenheit 
ihrer Wandungen und der Adergeflechte. 
Ferner legt man eine Reihe glatter Schnitte durch die Halbkugeln des Großhirns, 
durch die gestreiften Körper, die Sehhügel, die Vierhügel, das kleine Gehirn und das 
verlängerte Mark und beschreibt die Beschaffenheit dieser Theile. Dabei ist die Aus- 
dehnung der dritten und vierten Hirnkammer zu berücksichtigen.
	        
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