fullscreen: Sagenbuch des Königreichs Sachsen

— 363 — 
Wasser gezogen und ersäuft. Viele Leute haben denselben dort 
auch am hellen Mittag mit zerlumpten Kleidern um die Mittags- 
stunde neben dem Wasser sitzen und sich lausen sehen. Es lebten 
damals auch noch die Enkel einer Hebamme, welche einst des Nachts 
zu einer solchen Aixfrau gerufen ward und ihr zu einer glüchlichen 
Geburt verhalf. Sie traf unter dem Wasser eine vollständig einge- 
richtete Wirtschaft an, erhielt eine gute Belohnung und ward, ohne 
naß zu werden, durch das Wasser zurückgebracht. 
478. A#x-Annchen zu Leipzig. 
Gräße, Bd. 1, Nr. 448, nach Monatl. Unterr. S. 523. 
Zu Anfang des vorigen Jahrhunderts lebte in Leipzig eine 
Frauensperson, welche in der ganzen Stadt unter dem Namen Aix- 
Annchen bekannt war und deren Vater ein Wassernix gewesen sein 
sollte. Etwas Besonderes war aber an ihr nicht zu sehen. 
479. Eine Magd dient bei einem Aix. 
Gräße, Bd. I, Nr. 398; Prätorius, Aeue Weltbeschr., Bd. II, S. 92. 
Um das Jahr 1664 lebte auf einem Dorfe bei Leipzig eine 
Magd, welche drei Jahre bei einem Ai#x unter dem Wasser gedient 
und ihrer Aussage nach ein gutes Leben und allen Willen daselbst 
gehabt hatte, nur daß ihr Essen stets ungesalzen war. Deswegen 
hat sie Ursache genommen, wieder wegzuziehen. Weiter soll sie auch 
gesagt haben, daß sie nach dieser Zeit nicht über sieben Jahre leben 
würde, davon sie nur noch drei in Rest habe. 
480. Das Aixweibchen bei Leipzig. 
Gräße, Bd. I, Ar. 425; Ziehnert, S. 491. 
Sonst hat sich bei Leipzig auf der Straße oftmals ein Aix- 
weibchen sehen lassen. Es ging unter andern Bauersweibern mit 
dem Tragkorbe auf den Wochenmarkt, um den Hausbedarf einzu-
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.