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angelegenheiten alsbald anzuweisen, mit dem Beschädigten über die Höhe der Entschädigung
in Verhandlung zu treten.
8 2. Gehen der Verwaltungsbehörde gegen die hierbei getroffene Einigung Bedenken
nicht bei, so stellt sie den Ersatzanspruch nach Gehör des Staatsfiskus in der vereinbarten
Höhe fest.
Andernfalls erfolgt die Feststellung auf dem in 88 5 flg. vorgeschriebenen Wege.
8 3. Bei Bemessung der festzustellenden Entschädigung ist die Lage und der Kultur-
zustand der ganzen Rebpflanzung, die Art, das Alter, die Bestockung und der Behang der
Reben in Betracht zu ziehen.
#1. Den Gegenstand der Entschädigung bilden lediglich vernichtete oder beschädigte
gesunde Reben. Es sind daher Reben nur dann zu entschädigen, wenn der Sachverständige
das ausgerodete „Gerinne“ des anscheinend gesunden Weinstocks frei von Rebläusen ge-
funden hat.
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· 2 Erfolgt die Feststellung der Entschädigung nicht auf dem in § 2 geordneten
Wege, so hat die Verwaltungsbehörde eine Zeit anzuberaumen, zu welcher der Beschädigte
sowie drei weinbaukundige Sachverständige zu laden sind. Dem Finanzministerium ist in
Vertretung des Staatsfiskus von der anberaumten Zeit Kenntnis zu geben.
8 6. Die Auswahl der weinbaukundigen Sachverständigen erfolgt in Städten mit
Revidierter Städteordnung durch den Stadtrat, im übrigen durch die Amtshauptmannschaft
mit dem Bezirksausschusse.
Nicht wählbar sind Personen, welche sich nicht im Besitze der bürgerlichen Ehrenrechte
befinden.
Ausgeschlossen im einzelnen Fall ist jedermann
ah in eigener Sache,
d in Sachen seiner Ehefrau, auch wenn die Ehe nicht mehr besteht,
c) in Sachen einer Person, mit welcher er in gerader Linie verwandt, verschwägert
oder durch Annahme an Kindesstatt verbunden, in der Seitenlinie bis zum dritten
Grade verwandt oder bis zum zweiten Grade verschwägert ist, auch wenn die Ehe,
durch welche die Schwägerschaft begründet ist, nicht mehr besteht.
Die Ablehnung der Wahl ist nur aus denselben Gründen zulässig, aus welchen ein
Gemeindeamt abgelehnt werden kann.
Die Sachverständigen sind vor Beginn ihrer Tätigkeit, soweit sie nicht schon als solche
im allgemeinen in Pflicht stehen, mittels Handschlags für ihr Amt zu verpflichten.
Sie erhalten eine angemessene, durch die Verwaltungsbehörde festzustellende und von
dieser verlagsweise zu bestreitende Auslösung und Vergütung für Reisefortkommen.